Philippines-Flug PR113: Flammen schlagen aus 777-Triebwerk

Philippines-Flug in Los Angeles
Flammen schlagen aus 777-Triebwerk

Veröffentlicht am 22.11.2019
Flammen schlagen aus 777-Triebwerk
Foto: Eric Salard (CC BY-SA 2.0)

Die 342 Passagiere und 18 Besatzungsmitglieder von Philippine Airlines-Flug PR113 haben sich am späten Vormittag des 21. November auf eine lange Reise eingestellt: Rund 14 Stunden beträgt die Flugzeit zwischen Los Angeles und der philippinischen Hauptstadt Manila, die PR113 zum Ziel hat. Mit rund 30 Minuten Verspätung ist die Boeing 777-300ER, Kennzeichen RP-C7775, vom Gate zur Runway 25R gerollt, Fluggäste und Besatzung bereiten sich auf den Flug vor. Um 11:47 Uhr Ortszeit erhält die Cockpit-Crew vom Tower die Starterlaubnis. Getrieben von ihren beiden jeweils 519 kN starken GE90-Turbofans macht sich die Triple Seven Sekunden später auf den Weg nach Asien. Doch so weit kommt sie nicht.

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Flug PR113 ist kaum in der Luft, da schlagen mit einem Mal Stichflammen aus dem rechten Triebwerk. Durch die Passagierkabine geht ein erschrockenes Raunen – schnell ist klar, dass etwas hier nicht stimmt. Immer wieder stoßen die Flammen unterm Flügel hervor, „Feuerbälle, wie von einem Motorradauspuff“, wie ein Augenzeuge, der das Flugzeug vom Boden aus beobachtet, später berichtet. Auch im Cockpit wird man der Situation schnell gewahr. Kapitän Triston Simeon und sein First Officer entscheiden sich, auf schnellstem Weg zum Flughafen Los Angeles zurückzukehren. Über Funk setzen sie einen Notruf ab: „Mayday, Mayday, Mayday! Surge in the right engine.“

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In rund 5000 Fuß Höhe (ca. 1500 Meter) gehen sie in den Gegenanflug und drehen dann zur Landung auf der Runway 25L ein. Sprit lässt die Crew nicht ab. Elf Minuten nach dem Start setzt die lädierte 777-300 zwar mit Übergewicht, aber sicher und wohlbehalten auf dem Los Angeles International Airport auf und wird dort empfangen von einer Armada aus Feuerwehrfahrzeugen. Alle Passagiere können die Maschine kurz darauf geordnet und ruhig über die normalen Ausgänge verlassen. In einem Statement spricht Philippine Airlines später von einem „technischen Defekt“, der in einem der Triebwerke aufgetreten sei. Man bedanke sich bei der Crew von Flug 113 für die „ruhige Professionalität“ und schätze auch die „Ruhe und Geduld“ der Passagiere, die während des Fluges und der Notlandung „gut mit unserer Kabinenbesatzung zusammengearbeitet“ hätten. Die in Los Angeles gestrandeten Fluggäste werde man auf Airline-Kosten umbuchen. Was genau den Defekt am rechten Triebwerk ausgelöst hat, steht aktuell noch nicht fest. Hersteller General Electric hat bereits angekündigt, sich umgehend in die Ursachenforschung einzuschalten und dafür zu sorgen, dass das Flugzeug schnellstmöglich wieder einsatzfähig ist.