Vor knapp einem Jahr begann Australiens Flag Carrier Qantas damit, seine A380-Flotte in der Mojave-Wüste einzumotten. Inzwischen stehen alle zwölf A380 aus Down Under in den USA. Früher oder später sollen sie alle wieder in Dienst gehen. In der Zwischenzeit kümmern sich Mitarbeiter des Qantas-Qartungsbetriebs im nahegelegenen Los Angeles darum, dass die Superjumbos bis zum Tag X nicht einrosten. Regelmäßig nehmen sie Sicht -und Druckprüfungen vor. Dazu enthüllen sie auch die sorgsam verpackten Räder und Triebwerke.

Mit Besenstiel gegen Klapperschlangen
Immer dabei haben die Techniker bei ihren Inspektionen den sogenannten "Wheel-Whacker". Das ist an sich nur ein umfunktionierter Besenstiel – aber aktuell eines der wichtigsten Werkzeuge im Sortiment. Denn die Mojave-Wüste ist nicht nur ein riesiger Abstellplatz für Flugzeuge, sondern auch berüchtigt für ihre hochgiftigen Klapperschlangen. Und die haben laut Qantas-Ingenieur Tim Heywood besonders die Fahrwerke der A380 liebgewonnen. Die Giftschlangen "lieben es, sich um die warmen Gummireifen, in die Räder und Bremsen der Flugzeuge zu kuscheln", erklärt Heywood. "Das erste, was wir tun, bevor wir insbesondere das Fahrwerk auspacken und am Boden inspizieren, ist, um das Flugzeug herumzugehen, mit den Füßen zu stampfen und mit dem Wheel-Whacker auf die Räder zu klopfen, um die Schlangen zu verscheuchen."

Flug nach Los Angeles
Auch Skorpione, die sich ebenfalls um die Räder herum einnisten, sollen so vertrieben werden. Damit wolle man sicherstellen, dass werden dem Personal noch den Tieren ein Schaden entsteht, so Heywood weiter. Ohne den "Wheel-Whacker" hätte vor rund drei Wochen manche Schlange wohl den Schreck ihres Lebens bekommen: Eine der zwölf A380, die VH-OQC, startete am 20. Mai in Mojave zu einem 45-minütigen Flug – zum ersten Mal nach 290 Tagen Standzeit. Der Superjumbo landete anschließend in Los Angeles, wo er im Qantas-Wartungshangar verschwand. Für Tim Heywood ein Anlass zur Freude: "Es war großartig, die A380 wieder einmal in der Luft zu sehen."