Im Mittelpunkt der Planungen steht ein besonderes Antriebskonzept, das einen Turbojet mit einem Staustrahltriebwerk kombiniert. Dieses so genannte TBCC-Aggregat (Turbine Based Combined Cycle) ermöglicht konventionelle Starts und Landungen sowie Geschwindigkeiten im Hyperschallbereich. Zunächst setzt die erst 2018 gegründete Firma Hermeus auf unbemannte Testflugzeuge. Bei der nun erprobten Quarterhorse Mk 1 kommt ein J85 von General Electric (wie in der F-5 und T-38) als Turbojet-Komponente zum Einsatz. Jetzt hat der Jet erste Rollversuche bei mittlerer und hoher Geschwindigkeit durchgeführt.
Flugtests in Edwards
Details zu den Versuchen teilte das Start-up jedoch nicht mit. "Bei den Rolltests sammeln wir eine Menge Erfahrungen. Diese wiederholten Versuche ermöglichen es uns, Daten zu allen integrierten Systemen zu sammeln", sagte Hermeus lediglich. Die Flugerprobung des in nur sieben Monaten entwickelten und gebauten Fluggeräts soll noch in diesem Jahr auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien beginnen.
Jedes Jahr ein neuer Jet
Das Unternehmen will jedes Jahr einen neuen Versuchsjet in die Luft bringen. Für 2025 steht dann die schnellere Quarterhorse Mk 2 auf dem Programm. Sie erhält ein Pratt & Whitney F100, wie es in der F-16 Fighting Falcon fliegt. Damit peilen die Ingenieure den Vorstoß in den Überschallbereich an. Die Mk 3 soll dann bis zu Mach 5 erreichen. Ob der extrem ehrgeizige Zeitplan wirklich zu halten ist, muss sich zeigen. Nach den Testmaschinen soll das unbemannte militärische Fluggerät Darkhorse und der Halcyon-Airliner für 20 Passagiere folgen.