Der am 11. August 1967 begonnene Feldversuch des ADAC "Gau Hessen" und des DRK-Landesverbandes Hessen sollte feststellen, wie oft ein Hubschrauber zu Hilfe gerufen wird, und wie groß dessen sinnvoller Einsatzradius ist. Dabei ging es zunächst nur darum, einen Arzt möglichst schnell zur Unfallstelle zu bringen. Nach der Erstversorgung wurde der Abtransport von dort am Boden per Krankenwagen oder später auch Notarztwagen ("Heidelberger Wagen") vorgesehen. An Bord des Hubschraubers war damals kein Platz zur Mitnahme oder gar zur Behandlung eines Verletzten.
Ziel war eine ärztliche Erstversorgung spätestens binnen 15 Minuten, was einen praktischen Einsatzradius von 50 Kilometern, heute 60 Kilometern, bedingt. Der erste Test-Rettungshubschrauber war in Anspach stationiert. Ende 1970 wurde mit "Christoph" in München der erste reguläre Rettungshubschrauber stationiert. 1971 folgte "Johannes" in Leverkusen. Neben den primären Rettungshubschraubern, heute meistens EC135/H135, von privaten Hilfsorgansiationen und Bund gibt es heute auch die größeren, sogenannten Intensivtransporthubschrauber und die militärischen SAR-Rettungshubschrauber. Für Verlegungen kommen außerdem Ambulanzhubschrauber zum Einsatz. Alleine die ADAC-Luftrettung betreibt heute 37 Stationen, darunter "Christophorus 3" im österreichischen Suben und "Lifeliner 4" in Groningen in den Niederlanden.
Derzeit erprobt China den Aufbau eines Luftrettungsnetzes nach deutschem Vorbild, das im Jahr 2022 zu den olympischen Winterspielen in Peking fertig sein soll. Dazu werden in Tianjin, Hebei und Peking bereits zwei H135 von Airbus Helicopters erprobt. Der Betreiber "Beijing 999" ist eine Tochter des chinesischen Roten Kreuzes. Beijing 999 hat außerdem eine H145 mit Winde bestellt, die 2019 geliefert wird.