Legendäres Flugboot fliegt noch einmal

Riesen-Flugboot aus dem Zweiten Weltkrieg
Martin Mars erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Veröffentlicht am 08.08.2024

Die fast 80 Jahre alte Veteranin "Hawaii Mars", Registrierung C-FLYL, startete am 1. August zu einem kurzen Probeflug. Nach einem problemlosen Start wurde Triebwerk 4, das äußerste rechte, wegen einer gestörten Öldruckanzeige vorsorglich still gelegt, sodass die, ebenfalls problemlose, Landung mit nur drei laufenden Triebwerken erfolgte. Tatsächlich soll der Öldruck in Ordnung sein und alleine die Anzeige gestört gewesen sein.

Letzter Flug führt ins Museum

Coulson Flying Tankers bereitet mit dem Probeflug die Verlegung der Martin Mars in das Luftfahrtmuseum "British Columbia Aviation Museum" am Victoria Airport in Vancouver vor. Dort soll diese Mars dauerhaft am Boden ausgestellt und für Besichtigungen geöffnet werden. Vor ihrer finalen Wasserung in der Patricia Bay ist im September ein großer Abschiedsflug über Vancouver geplant.

Auch die zweite Martin Mars von Coulson soll in ein Museum. Diese Überführung wird noch schwieriger, denn Ziel ist das Pima Air and Space Museum im trockenen Tucson, Arizona, vor dessen Erreichen dem Wasserflugzeug ein längerer, zerlegter Straßentransport bevorsteht.

Vom Bomber zum Löschbomber

Coulson hatte die beiden verbliebenen Martin JRM-3 Mars 2007 erworben und als Wasserbomber eingesetzt. Bis zu 27000 Liter Löschwasser können die Kolben-Viermots abwerfen und den Vorrat beim "Schnorcheln" während eines niedrigen Überflugs von Wasserflächen wieder auffüllen.

Ursprünglich als Bomber entwickelt, diente die Martin Mars im Zweiten Weltkrieg und im Korea-Krieg bei der US Navy als Transporter im Pazifik. Danach gelangten vier Flugzeuge in zivile Hände und wurden zu Löschflugzeugen umgebaut. 2015 wurden die beiden letzten erhaltenen Mars als Löschbomber ausgemustert. Die Hawaii Mars war 2016 zum Abschied auf dem Treffen der Experimentalflugzeugbauer-Vereinigung EAA in Oshkosh zu Gast.