Alte Martin Mars: Das Riesenflugboot schwimmt wieder

Riesenflugboot geht baden
Die alte Martin Mars ist zurück im Wasser

Zuletzt aktualisiert am 10.07.2024

Es war ein prägender Moment, als das größte je in Serie gebaute Flugboot in dieser Woche vom Ufer des Sproat Lake in Kanada zu Wasser gelassen wurde. Acht Jahre lang hatte die letzte flugfähige Martin Mars auf dem Trockenen gelegen, nachdem sie 2015 aus dem aktiven Dienst als Löschbomber geschieden war. Ihr Eigentümer Coulson Flying Tankers wollte sie verkaufen, doch das "Hawaii Mars" genannte Ungetüm entpuppte sich – wenig überraschend – als Ladenhüter. Und das trotz seines als "sehr gut" eingestuften Zustands.

Comeback im feuchten Element

Dass sie nun nach Jahren wieder baden ging, ist einem neuen Vorhaben geschuldet – einem, das zugleich den Schlusspunkt unter die fast 80-jährige Geschichte der "Hawaii Mars" setzen wird. Denn das Riesenflugboot soll den Sproat Lake bald für immer verlassen und im British Columbia Aviation Museum (BCAM) in North Saanich seine letzte Ruhestätte finden. Die Reise dorthin tritt die "Hawaii Mars" laut Plan aus eigener Kraft an – auf dem Luftweg also. Und zu diesem Zweck sind die Techniker von Coulson seit Wochen drauf und dran, ihre alte Gigantin wieder wachzuküssen.

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Countdown zum allerletzten Flug

Am 9. Juli schließlich verkündete Coulson mit der "glorreichen Rückkehr" der Martin Mars ins Wasser einen wichtigen Meilenstein für dieses Unterfangen. Ein Schleppboot zog die "Hawaii Mars" bei ihrem feuchten Comeback zunächst über den See. Inzwischen hat das Flugboot-Biest auch schon die ersten Testläufe ihrer vier Wright-18-Zylinder-Sternmotoren auf dem Wasser hinter sich – und legte sogar schon die ersten Meter auf dem Sprout Lake aus eigener Kraft zurück. Schenkt man der Gerüchteküche Glauben, dürften sich an diesen Erfolg sehr zeitnah die ersten Testflüge reihen – bevor es dann mutmaßlich im August so richtig ernst wird und die "Hawaii Mars" zu ihrem allerletzten Flug nach North Saanich aufbricht.