Es war der aufwendigste Paintjob, den die erfahrenen Lackierer in Hamburg bis dato ausführen mussten: 930 Schablonen und 16 unterschiedliche Blautöne waren für die riesige Meeresschildkröte vonnöten, die nun zuversichtlich lächelnd den Rumpf des ersten ANA-A380 ziert. 120 Lackierer benötigten 21 Tage, um die 3300 Liter Farbe auf das Flugzeug zu sprühen. Die zu lackierende Fläche auf dem größten Passagierflugzeug der Welt betrug 3600 Quadratmeter.
Erste von drei „fliegenden Schildkröten“
Der frisch lackierte Superjumbo ist der erste von drei A380, die ANA bei Airbus bestellt hat. Sie alle sollen ausschließlich auf der Route Tokio-Honolulu zum Einsatz kommen. Die drei A380 für ANA erhalten aus diesem Grund Sonderlackierungen mit Meeresschildkröten, die um Hawaii beheimatet sind. Dort tragen die Tiere, die für Wohlstand und Glück stehen, den Namen „Honu“. ANA nennt ihre Superjumbos deshalb liebevoll „Flying Honu“ und möchte mit der Lackierung auch darauf aufmerksam machen, dass die hawaiianischen Meeresschildkröten akut in ihrem Bestand bedroht sind.
Der erste A380, den ANA erhält, ist in Blau gehalten. Diese Farbe steht für den Himmel über Hawaii. Die Maschine soll am 24. Mai den Liniendienst aufnehmen. Das zweite Flugzeug wird türkisgrün, was den Ozean symbolisieren soll, und das dritte orange – wie die Sonne, die den Hawaiianern auf den Bauch scheint.
Nächster Schritt: Kabineneinrichtung
Nach dem feierlichen Rollout aus dem Lackierhangar ist nun das Innenleben des A380 an der Reihe. Auf dem Airbus-Werksgelände in Finkenwerder erhält die fliegende Meeresschildkröte in den nächsten Monaten ihre Kabineneinrichtung, bevor finale Boden- und Flugtests den Weg zur Übernahme durch ANA ebnen sollen. Parallel dazu will Airbus den ANA-A380 erweiterten Leistungstests unterziehen. Anschließend fliegt der Großraumjet nach Toulouse, von wo er schließlich an die auf dem Tokioter Flughafen Narita beheimatete ANA überführt werden soll.