Die X-59 ist für das Quesst-Programm ("Quiet Supersonic Transport") gedacht, mit dem Daten gesammelt werden sollen, die es ermöglichen könnten, das Verbot von Überschallflügen über Land "zu überdenken".
Die X-59 wird voraussichtlich mit der 1,4-fachen Schallgeschwindigkeit fliegen. Das Design, insbesondere die Form sollen es ermöglichen, diese Geschwindigkeiten zu erreichen und gleichzeitig einen leiseren Schallknall am Boden zu erzeugen. Die dünne, spitz zulaufende Nase der X-59 macht fast ein Drittel ihrer Länge aus und bricht die Schockwellen, die bei einem Überschallflugzeug normalerweise einen Überschallknall verursachen würden. Das Quesst-Team hat das Flugzeug außerdem so konstruiert, dass das Trieberk oben angebracht ist, und ihm eine glatte Unterseite verpasst, um zu verhindern, dass Schockwellen hinter dem Flugzeug zusammenfließen und einen Überschallknall verursachen.
Aufgrund dieser Konfiguration befindet sich das Cockpit fast auf halber Länge des Flugzeugs – und hat kein nach vorne gerichtetes Fenster. Stattdessen entwickelte das Quesst-Team das eXternal Vision System, eine Reihe von hochauflösenden Kameras, die einen 4K-Monitor im Cockpit versorgen.
Nach diversen Verzögerungen (das Flugzeug war bereits im Juli 2023 aus der Endmontagehalle gerollt worden) soll die X-59 "noch in diesem Jahr zum ersten Mal abheben", gefolgt von seinem ersten "leisen" Überschallflug. Das Quesst-Team wird die ersten Flugtests bei Skunk Works von Lockheed Marrtin durchführen, bevor es zum Armstrong Flight Research Center der NASA in Edwards, Kalifornien, verlegt wird.
"Die NASA wird die Daten und Technologien, die wir bei dieser einmaligen Mission gewinnen, mit den Behörden und der Industrie teilen. Indem wir die Möglichkeit leiser kommerzieller Überschallflüge über Land demonstrieren, wollen wir neue kommerzielle Märkte für US-Unternehmen erschließen. Reisende auf der ganzen Welt sollen davon profitieren", sagte Bob Pearce, stellvertretender Verwalter für Luft- und Raumfahrtforschung im NASA-Hauptquartier in Washington.