Irkut kündigte die bevorstehende Markenänderung über den firmeneigenen Telegramm-Kanal im Internet an. Sie soll noch im August vollzogen werden. Der Name des berühmten Konstrukteurs Alexander Sergejewitsch Jakowlew war schon bisher für ein durchaus renommiertes, Moskauer Flugzeug-Konstruktionsbüro (OKB-115) genutzt worden, das aber auch im Militärbereich tätig war.
"In den letzten 20 Jahren hat sich die Irkut Corporation von einem Unternehmenszentrum im Luftfahrtwerk Irkutsk zu einem führenden Entwickler und Hersteller von Ausrüstung für die Zivilluftfahrt entwickelt", hieß es in einer Presseerklärung. "Irkut ist heute in zehn Städten und neun Regionen des Landes vertreten, hat mehr als 20.000 Mitarbeiter und über 8.000 Flugzeuge produziert", so der Pressedienst von Rostec.

Am Wendepunkt
Rostec-CEO Sergej Tschemesow sagte: "Die russische Flugzeugindustrie befindet sich an einem Wendepunkt. Vor dem Hintergrund des Abgangs von Boeing und Airbus überwinden wir unsere Abhängigkeit von Importen und streben die vollständige Ausstattung unserer Fluggesellschaften mit inländischen Flugzeugen an, die in Qualität, Zuverlässigkeit und anderen Eigenschaften mit weltberühmten Flugzeugen vergleichbar sind. Bis 2030 sollen UAC-Unternehmen rund 500 Zivilflugzeuge an russische Fluggesellschaften liefern. Die Hauptlast fällt auf Irkut, wo 142 regionale SSJ-NEW und 270 MS-21 produziert werden. Man könnte sagen, dass die Programme MS-21 und Superjet New heute ihre Ziellinie erreicht haben. Bereits im nächsten Jahr werden wir mit der ersten Auslieferung von Passagierflugzeugen in vollständig importsubstituierter Form beginnen, mit einheimischen Systemen, Triebwerken und Aggregaten. Das neue Flugzeug wird von einem Unternehmen mit neuem Namen geliefert."

Klangvoller Name
Das Konstruktionsbüro "Yakovlev Experimental Design Bureau" war seit 2004 Teil der Irkut Corporation. Nun trage das gesamte Unternehmen den Namen des Flugzeugkonstrukteurs Alexander Jakowlew und verewige ihn damit in der Struktur der russischen Zivilflugzeugindustrie, so die Pressemitteilung.
Andrej Boginsky, stellvertretender Generaldirektor der PJSC "UAC" für Zivilluftfahrt und Generaldirektor der Irkut Corporation, sagte: Das Erbe von Alexander Sergejewitsch Jakowlew sind nicht nur über 200 entwickelte Flugzeugmuster, sondern auch die Schaffung einer leistungsstarken Flugzeugindustrie aus unterschiedlichen Unternehmen, ihre Vereinigung zur Erfüllung von Aufgaben von nationaler Bedeutung, wie es während des Großen Vaterländischen Krieges der Fall war. Diese Erfahrung spiegelt sich auch in der heutigen Zeit wider, in der sich unsere zivile Luftfahrtindustrie angesichts neuer Herausforderungen und ehrgeiziger Aufgaben zusammenschließt. Wir müssen dieses Erbe nicht nur bewahren, sondern auf der Grundlage moderner Standards und der Anforderungen der Zeit weiterentwickeln."
Unser Archivbild zeigt eine Jak-40, die bereits zu Sowjetzeiten unter der Marke Jakowlew als ziviles Regionalflugzeug entwickelt worden war.