Die Auszubildenden der RUAG Aviation, sonst mit der Wartung von Militärflugzeugen und Business Jets betraut, bauten in Handarbeit eine komplettes Abgasanlage für die Dewoitine D.26, teilte die RUAG mit. Das berühmte Trainingsflugzeug aus den dreißiger Jahren war bei einem Flug in Wittinsburg 2016 verunglückt und hatte sich bei der Landung überschlagen.
Schon davor hatte es Gespräche des D.26-Betreibers Hangar 31 mit der RUAG gegeben, die verschlissene Abgasanlage zu erneuern. Nach dem Unfall wurde ein kompletter Neubau der Anlage in der Lehrlingswerkstatt beschlossen. Wegen des sehr kompakten Neunzylinder-Sternmotors der Dewoitine muss auch die Abgasanlage engsten Maßvorgaben folgen. Im Mai konnte die neue Abgasanlage in Bex montiert werden, danach folgten der Abschluss der restlichen Reparaturen und das Finish im Juni. Nach einem Flug von Bex nach Grenchen erhielt der Oldie D.26, zivile Registrierung HB-RAG, militärische Bordnummer 286, seine neuerliche Freigabe durch die Schweizer Luftfahrtbehörde.
RUAG-Ausbildungsleiter Adrian Heer sagte: "Wir sind sehr stolz, dass unsere Auszubildenden so eine wichtige Rolle bei diesem Projekt spielen durften. Damit haben sie ein Stück Luftfahrtgeschichte für künftige Generationen bewahrt." Peter Brotschi, Präsident der Vereinigung Hangar 31, sagte: "Wir sind sehr dankbar für diese herausragende Arbeit, die das technische Expertenteam gemeinsam mit allen Auszubildenden geleistet hat. Ihre Präzisionsarbeit stellt sicher, dass ein Flugzeug aus der Zeit ihrer Urgroßeltern immer noch fliegen kann. Die RUAG hat einen erheblichen Beitrag zu diesem Stück Luftfahrtgeschichte geleistet. Die Auszubildenden werden durch die großen Herausforderungen sicherlich viel gelernt haben, dass ihnen in ihrer künftigen Karriere helfen wird."
Die 1931 gebaute Dewoitine D.26 war bei der Schweizer Luftwaffe als Trainingsflugzeug bis 1948 im Einsatz. Danach diente sie zum Schlepp von Segelflugzeugen. 1992 begann eine Gruppe von Flugzeugmechanikern in Interlaken eine aufwändige Restauration, die über 10.000 Mannstunden erforderte. Seitdem flog der einmotorige Oldie-Hochdecker wieder und ist im Hangar 31 in Grenchen beheimatet, wo er nun, perfekt repariert, für weitere Flüge bereit steht.