Die auf der Boeing-Webseite aufgelisteten Standarddaten der Boeing-Verkehrsflugzeuge seien, zum ersten Mal seit den neunziger Jahren, angepasst worden, räumte Marketing-Vorstand Randy Tinseth ein. Damit änderten sich die typischen Passagiermengen und Leistungsdaten. Man passe die Angaben damit an die heute typischen Konfigurationswünsche der Kunden an. So wählten 90 Prozent der Dreamliner-Kunden eine Bestuhlung mit Business Class und Economy Class. Dagegen werde die traditionelle Bestuhlung mit First Class, Business Class und Economy Class kaum noch gewählt.
In Verkaufsverhandlungen mit Kunden errechne Boeing stets maßgeschneiderte, genaue Angaben auf Basis der künftig von diesen gewünschten Kundenkonfiguration, Routenprofile und Sitzmodelle. Weil diese vertraulichen Kundendaten aber nicht veröffentlicht werden dürften, gebe es parallel die Standardangaben auf der Webseite. Diese würden nach dem gleichen Verfahren für das gesamte Angebot erstellt.
Heutige Sitze der Business Class hätten sich zu flachen Betten entwickelt, während die Sitze in den neunziger Jahren eher Wohnzimmersesseln geähnelt hätten. Dies bedeute aber auch bis zu 50 Kilogramm, oder mehr, Zusatzgewicht pro Sitz. Entsprechend verringere sich die typische Reichweite rechnerisch. Bei Großraumflugzeugen um durchschnittlich 1100 Kilometer, im Standardrumpfbereich um durchschnittlich 185 Kilometer.
Die Flugzeuge selbst und ihre Fähigkeiten hätten sich aber nicht verändert, so Tinseth. Weiterhin überträfen sie den Wettbewerb und flögen weiter, schneller und effizienter, sagte der Boeing-Marketingvorstand. Größtes Boeing-Flugzeug nach Standardsitzzahl ist künfitg die Boeing 777-9X mit bis zu 425 Plätzen in der Zweiklassenausführung. Die noch mit Dreiklassenbestuhlung mitsamt Erster Klasse verzeichnete Boeing 747-8 kommt dagegen "nur" auf 410 Sitze.