Mitte Oktober besuchte US-Vizepräsident Mike Pence mit einer Delegation Stratolaunch in Mojave. Er hatte zuvor bei einer Rede vor dem National Space Council mehr und kostengünstigere Trägermittel für Raumfahrzeuge angemahnt. Der wiederverwendbare Doppelrumpf-Riese Stratolaunch soll unter seinem fast 120 Meter langen Flügel bis zu drei Satelliten-Startraketen mit Nutzlast auf Ausklinkhöhe tragen. Dadurch will Stratolaunch die Startkosten wesentlich senken. Laut amerikanischen Medien wird der Stratolaunch-Erstflug intern für das Jahr 2019 geplant.
Ende September meldete Stratolaunch, dass man erstmals die sechs, von zwei ausgeschlachteten Boeing 747-400 geerbten, PW-Turbofan-Triebwerke angelassen habe. In drei Phasen sei dabei zunächst jeweils ein Motor "trocken" mit Hilfe der Druckluft aus einer Hilfsgasturbine durchgedreht worden. Danach sei Kerosin eingespritzt worden und schließlich habe man komplette Anlassvorgänge bis zum Leerlauf absolviert. Alle sechs Triebwerke hätten problemlos funktioniert. Zuvor waren das Elektrische-, das Pneumatische- und das Feuerlöschsystem überprüft worden.
Außerdem habe Stratolaunch seit dem Rollout Bodentests absolviert. Tests der Kraftstoffanlage seien abgeschlossen. Dafür wurden die sechs Kraftstofftanks unabhängig voneinander gefüllt, um Leitungssysteme, Pumpen und Dichtheit zu prüfen. Auch die Flugsteuerung sei getestet worden. Dabei hätten die Ruderflächen an Flügel und Leitwerken ihre vollen Ausschlagwinkel und die volle Ausschlaggeschwindigkeit erreicht. Damit kann Stratolaunch die nächste Testphase mit höheren Schubwerten und unterschiedlichen Klappenstellungen beginnen. Danach folgen die ersten Rolltests, so Jean Floyd, Chief Executive Officer der Stratolaunch Systems Corporation.