Zwei Tage nach Beginn der türkischen Invasion, am 22. Juli 1974, befinden sich alle vier Hawker Siddeley Trident 2E der Cyprus Airways am Flughafen Nikosia auf Zypern, als die türkische Luftwaffe gegen 15 Uhr einen schweren Angriff auf den Flughafen startet. Die 5B-DAE wird durch einen Bombentreffer völlig zerstört und die 5B-DAB schwer beschädigt. Mehr Glück haben die 5B-DAC und -DAD, sie werden nur leicht beschädigt, können den Flughafen aber nicht mehr verlassen. Der Flughafen wird geschlossen, jeglicher Flugbetrieb für immer eingestellt.

An der schwer beschädigten Hawker Siddeley HS-121 Trident 2E, 5B-DAB von Cyprus Airways erkennt man noch heute die Einschusslöcher. Ihre Triebwerke wurden abgenommen und für zwei andere Trident verwendet, die damit 1977 nach England starteten.
Seit 49 Jahren verlassen
Drei Jahre später, im Jahr 1977, sind die beiden Tridents 5B-DAC und -DAD soweit repariert, dass sie mit einer einmaligen UN-Sondergenehmigung nach England ausgeflogen werden können und dort bis Anfang der 80er-Jahre bei British Airways im Dienst bleiben. Die 5B-DAD wird nach Außerdienststellung verschrottet. Die 5B-DAC steht seit 1982 wieder als G-AVFB, also mit dem Kennzeichen, mit dem sie im Juni 1968 an die British European Airways (BEA) ausgeliefert wurde, wundervoll restauriert in BEA-Farben im Imperial War Museum in Duxford und bleibt der Nachwelt somit erhalten. Die 5B-DAB dagegen steht seit nunmehr über 49 Jahren am verlassenen Flughafen von Nikosia unter der zypriotischen Sonne, die ehemaligen Farben des Cyprus Airways "Trident Sun Jet" sind inzwischen ausgeblichen, aber immer noch gut zu erkennen.

Die United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP) bewacht die Pufferzone zwischen dem türkischen und griechischen Teil. In dieser liegt auch der Flughafen.
UN-Schutzzone
Seit dem Waffenstillstand am 16. August 1974 ist die Insel geteilt und die United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP) bewacht die sogenannte Grüne Linie, die Pufferzone zwischen dem türkischen und griechischen Teil. In dieser Zone liegt auch der ehemalige Flughafen von Nikosia, noch während der Kampfhandlungen deklariert als United Nations Protected Area (UNPA – UN-Schutzzone). Er wird von den UN-Truppen bewacht, immer in Sichtweite der türkischen Wachtürme. Beide Seiten mussten sich seinerzeit 500 Meter von der Flughafenbegrenzung zurückziehen.

Die fast 50 Jahre, in denen das zu seiner Zeit elegante und großzügige Terminal leersteht, haben ihre Spuren hinterlassen.
Einst elegant, heute verwaist
Das heutige Terminal wurde vom deutschen Architektenbüro Dorsch und Gehrmann (Wiesbaden) entworfen und im März 1968 eröffnet. Es war elegant und großzügig, durch die runden Oberlichtfenster in der Decke konnte natürliches Tageslicht ins Gebäude fallen. Es bot Platz für 800 Passagiere, und auf dem Vorfeld konnten bis zu elf Flugzeuge gleichzeitig abgefertigt werden. Ausbaupläne gab es im Sommer 1974, sie konnten aber nicht mehr realisiert werden. Heute sind Terminal und Vorfeld verwaist und die Tauben haben den Flughafen in Besitz genommen. Nur die UN-Truppen patrouillieren zwischen den Stacheldrahtverhauen aufgrund des seit fast 50 Jahren ungelösten Zypern-Konfliktes in der Pufferzone.