Flughafen Bagdad, 22. November 2003: DHL startet mit einer A300-200F aus der irakischen Hauptstadt nach Bahrain. Auf FL80 gerät der Airbus in den Wärmesucher einer Strela-3. Die Flugabwehrrakete schlägt in eine Tragfläche ein. Mit viel fliegerischem Geschick manövrierten die Piloten die schwer getroffene A300 mit der Kennung OO-DLL zurück zum Flughafen.
Mit Laser gegen Raketenangriffe
FedEx will solchen Gefahren in Zukunft vorbeugen. Laut einer Veröffentlichung der US-Luftfahrtaufsicht FAA will die Airline Airbus A321 Frachter mit einer laserbasierten Raketenabwehr ausstatten.Erkennt das System eine anfliegende Rakete, soll ein Infrarotstrahl deren Wärmesucher stören – und den Flugkörper vom Flugzeug weglenken. FedEx hat den Antrag bereits im Oktober 2019 bei der FAA zur Prüfung eingereicht. Die Frachtairline betreibt aktuell keine A321 in ihrer Flotte.

Gefahren und Risiken
Die FAA weist hinsichtlich der vorgeschlagenen Selbstschutzausrüstung explizit auf Risiken für Menschen an Bord und am Boden hin. Der Infrarotlaser "kann zu Haut- und Augenschäden führen und die Fähigkeit der Crew zur Steuerung des Flugzeugs beeinträchtigen", heißt es in dem FAA-Dokument. Eine versehentliche Aktivierung des Systems könnte zudem für andere Flugzeuge in der Luft und Tankfahrzeuge an Flughäfen Gefahren bergen.
MH17, PS752
Auf der anderen Seite ist das Abschussrisiko für zivile Flüge alles andere als abstrakt. Erst vor zwei Jahren hatten iranische Bodenkräfte versehentlich eine Boeing 737-800 von Ukraine International Airlines nach einem Start in Teheran abgeschossen, an Bord von PS752 kamen alle 176 Insassen ums Leben. 2014 traf eine Buk-Flugabwehrrakete Malaysia Airlines Flug 17 über der Ostukraine. Niederländische Strafverfolger machen von Russland unterstützte Rebellen für den Abschuss mit 298 Toten verantwortlich.