Steuerungsproblem im Flugsimulator
FAA findet neuen MAX-Mangel

Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat bei Tests in einem Ingenieursimulator ein neues Problem mit der Steuerung der Boeing 737 MAX entdeckt. Dabei soll es sich um ein Problem bei der Datenverarbeitung handeln, das zu ungewollten Sinkflugimpulsen führen kann.

FAA findet neuen MAX-Mangel

Die FAA teilte am Mittwoch mit, sie folge einem sorgfältigen Prozessablauf ohne Zeitvorgaben, um die 737 MAX wieder zum Passagierdienst zuzulassen. Man werde die Flugsperre erst aufheben, wenn man dies für sicher halte. Die FAA sei dabei, die durch Boeing vorgeschlagenen MCAS-Änderungen zu evaluieren und erforderliche Änderungen beim Pilotentraining zu entwickeln. Außerdem folge man den Empfehlungen des unabhängigen Technical Advisory Board, dass seinerseits alle Änderungen begutachte.Nun habe die FAA ein „mögliches Risiko“ entdeckt, was im Rahmen der FAA-Prüfungsprozesse gewollt sei. Boeing müsse diesen Mangel beheben.

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Kein Zusammenhang mit MCAS?

Das von der FAA nicht näher bezeichnete neue Problem soll mit der Datenverarbeitung an Bord der 737 MAX zusammenhängen. Dabei soll ein Flugsteuerungscomputer eine durch die Piloten im Simulator nicht zu beherrschende Sinkfluglage veranlasst haben. Unklar ist, ob das neue Problem mit der erneuerten Softwareversion für die Trimmautomatik MCAS zusammenhängt. Einige US-Medien berichten, bei einem Testlauf mit der neuen Software sei einer der beteiligten Prozessoren durch Fehler im Programmcode oder Überlastung „eingefroren“.

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Boeing soll den finalen Vorschlag für die MAX-Verbesserungen noch immer nicht formell bei der FAA eingereicht haben. Der formellen Übergabe muss ein offizieller Testflug mit FAA-Testpiloten vorausgehen. Die 737 MAX ist nach den beiden Abstürzen in Indonesien und Äthiopien seit dem 13. März weltweit für Passagierflüge gegroundet.

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Erscheinungsdatum 06.03.2023