48 Jahre lang war die Boeing 747 ein unverzichtbares Mitglied der El Al-Flotte. 1971 erhielten die Israelis ihren ersten Jumbo Jet, im April 1994 stieß die erste von insgesamt acht 747-400 zur Flotte. Am Ende war von diesen acht nur noch eine übrig: Dem Jumbo mit der Kennung 4X-ELC, im Mai 1995 geliefert und damit fast ein Vierteljahrhundert im Dienst für El Al, oblag am vergangenen Sonntag die Ehre, den letzten Linienflug einer El Al-747 von Rom nach Tel Aviv zu vollführen.

Ein „Kunstwerk“ über dem Mittelmeer
Unter der Flugnummer LY1747 startete der auf den Namen „Beer Sheva“ getaufte Vierstrahler um kurz nach 11 Uhr Ortszeit vom Flughafen Fiumicino und nahm Kurs auf seine Heimat, den Ben Gurion-Airport in Tel Aviv. Normalerweise sind für diese Strecke etwa dreieinhalb Stunden Flugzeit angesetzt, doch anlässlich des bevorstehenden Abschieds der 747 bei El Al entschieden sich die Piloten von LY1747, ihre letzte Reise mit einem Jumbo Jet ein wenig auszudehnen: Etwa zwei Stunden nach dem Start, zwischen Zypern und Ägypten, änderte die Crew ihren Kurs und begann damit, die Silhouette einer Boeing 747 in den Himmel zu „zeichnen“. Eine Stunde und 45 Minuten kurvte der El Al-Jumbo dafür über dem Mittelmeer – natürlich in Absprache mit der Flugsicherung. Das „Making of“ des dadurch entstandenen Kunstwerks konnten Fans live auf dem Tracking-Portal Flightradar24 mitverfolgen. Flightradar24 hatte die Aktion im Vorfeld auf Twitter angekündigt. Nach rund fünf Stunden Flug landete „Beer Sheva“ um 17:08 Uhr schließlich wohlbehalten in Tel Aviv.

Zwei statt vier Triebwerke
Die Ära der Boeing 747 bei El Al ist damit wohl endgültig zu Ende. Die Israelis setzen künftig voll auf Zweistrahler: neues Langstreckenflaggschiff ist die Boeing 787. Vom Dreamliner haben die Israelis 13 Exemplare bestellt und bereits zwölf in der Flotte. Dazu kommen sechs Boeing 777-200, die vor allem auf stark nachgefragten Routen in die USA zum Einsatz kommen. Die Rom-Route indessen soll künftig mit Boeing 737 bedient werden.