Boeing hofft auf eine Wiederzulassung der MAX vor Jahresende

Verbesserungen werden im September bei der FAA eingereicht
Boeing hofft auf MAX-Freigabe im vierten Quartal

Veröffentlicht am 07.08.2019
Boeing hofft auf MAX-Freigabe im vierten Quartal

Muilenburg sagte auf der Jefferies Global Industrials Conference in New York am Mittwoch, die Wiederfreigabe der 737 MAX habe „Top-Priorität“ bei Boeing. Boeing spreche den Angehörigen der Opfer der Abstürze das tiefste Mitgefühl aus. Nichts sei für Boeing wichtiger, als die Sicherheit der Passagiere.

Boeing bereite ein Softwareupdate vor und wolle die Vorschläge im September bei der FAA einreichen. Anfang des vierten Quartals sei, nach Hoffnung des Herstellers, die Wiederfreigabe zum Passagierdienst möglich. Parallel entwickle Boeing neues Trainingsmaterial und führe Simulatorsitzungen mit den Kundenairlines durch.

Die Fertigungsrate der 737 MAX sei derzeit auf 42 Flugzeuge im Monat abgesenkt. Bei einer Wiederfreigabe werde sie 2020 auf 57 Flugzeuge im Monat erhöht. Falls es jetzt aber noch zu größeren Verzögerungen bei der Wiederzulassung kommen sollte, müsse Boeing eine Senkung der Produktionsrate oder einen Baustopp in Erwägung ziehen. Davon wären auch 600 Zulieferer betroffen.

In Zusammenarbeit mit den Kunden bereite man die neuen Auslieferungspläne vor und ordne die Zulieferungen. Über 370 Flugzeuge seien gegroundet. Muilenburg bedankte sich bei den Kundenairlines für die enge Partnerschaft. Es habe keine Stornierungen mehr gegeben und der Auftragsbestand liege bei 4400 MAX.

Als nächstes müsse die Öffentlichkeit wieder Vertrauen in die MAX fassen. Hierzu arbeite man mit den Airlines zusammen. Es werde eine Zeit lang dauern, bis die Öffentlichkeit überzeugt sei, erwartet Muilenburg. „Es wird eines der sichersten Flugzeuge sein, das wir kennen, daran glauben wir“, sagte der Konzernchef.

Weil Boeing Ressourcen zur MAX habe umleiten müssen und diese Vorrang habe, könnte sich das nächstes Projekt „MMA – Middle of the Market Airplane“ verzögern, räumte Muilenburg ein. Zwar sei ein Basisteam weiter dabei, Ingenieurleistungen und Tests für das mögliche Vorhaben durchzuführen, das 2025 erscheinen könnte, aber Boeing plane nun einen zweistufigen Entscheidungsprozess. Zunächst bringe man das MMA zur Angebotsfreigabe, dann warte man das Kundenecho ab und entscheide sich dann zum etwaigen Programmstart. Falls dieser nicht erfolge, werde man andere Projekte realisieren.