Seattle-Tacoma, 26. Januar 2023: Alaska Airlines 801 verlässt das Drehkreuz um 8:48 Uhr in Richtung Hawaii – doch der Start verläuft nicht reibungslos: Die 737 MAX 9 setzt mit dem Heck auf der Startbahn 16L auf. Die Piloten brechen den Flug ab und kehren um. Doch damit nicht genug: Sechs Minuten hinter Flug 801 startet Alaska Airlines 887 ebenfalls auf 16L und ebenfalls nach Hawaii – und auch die 737-900ER berührt mit dem Heck den Asphalt.
Fatales Software-Update
Gleiche Startbahn, gleiche Airline, gleiches Ziel, ähnliches Flugzeug – das kann kein Zufall sein. Die Zentrale zieht die Reißleine. "Zweimal hintereinander (...) – da habe ich die Dinge gestoppt", sagte Alaska Airlines Flugbetriebsleiter Bret Peyton der "Seattle Times". Alle Alaska-Airlines-Flüge, die noch nicht in der Luft sind, bleiben am Boden. Tatsächlich liegt der Fehler im IT-System. Die Software, mit der die Piloten die Startleistung berechnen, setzt das Gewicht nach einem Update um 20.000 Pfund zu niedrig an. Mehrere Besatzungen erkennen das. Bereits gegen 8:45 Uhr gehen in der Zentrale die ersten Meldungen aus den Cockpits ein.
"Ging alles sehr, sehr schnell"
"Das alles ging sehr, sehr schnell", sagte Peyton. Es gab eine "Safety Flash"-Meldung an alle Crews mit dem dringenden Hinweis, die Daten vor der Eingabe "auf ihre Richtigkeit zu überprüfen". Nach nur 22 Minuten Stillstand heben wieder alle Alaska-Airlines-Flüge ab. Fünf Stunden später ist auch der Softwarebug beseitigt.
Laut Alaska Airlines hoben am 26. Januar 30 von 727 Flügen mit fehlerhaften Startgewichten ab. Der Sachschaden an den 737 in Seattle blieb gering – die 737-9 konnte bereits am Mittag wieder eingesetzt werden.