Wasserbomber statt Militärtransporter - Neues Leben für die Kiwi-Hercules

Zweites Leben für neuseeländische Hercules
Kiwi-C-130 werden zu US-Wasserbombern

Zuletzt aktualisiert am 11.04.2025

Am 31. Januar 2025 hatte die New Zealand Defence Force (NZDF) die letzten Lockheed C-130H Hercules offiziell außer Dienst gestellt. In ihrer 60-jährigen Dienstzeit haben die fünf Transporter mehr als 155.000 Flugstunden und fast 100.000 Landungen absolviert – und das ohne Unfall. Als Ersatz bei der No. 40 Squadron in Whenuapai kommt nun die C-130J Super Hercules zum Einsatz.

Doch die alten Haudegen haben noch nicht komplett ausgedient. Während ein Exemplar bereits eine neue Heimat im Museum der NZDF in Christchurch gefunden hat, fliegt das verbliebene Quartett bald mit neuem Eigentümer. Das auf Löscheinsätze aus der Luft spezialisierte Unternehmen Coulson Aviation hat die Turboprops zum Gesamtpreis von neun Millionen neuseeländischer Dollar (umgerechnet rund 4,63 Millionen Euro) gekauft. Die Vorbereitung für die Überführung soll laut NZDF in den kommenden Monaten erfolgen. Dann fliegen zivile Besatzungen die ehemaligen Militärflugzeuge zur Wartungsbasis von Coulson in Thermal, Kalifornien.

Flotte fast verdoppelt

Dort beginnt anschließend die Umrüstung zu Wasserbombern. Coulson betreibt bereits eine Flotte von sechs C-130H in dieser Rolle. "Coulson fühlt sich geehrt, die vier C-130H der NZDF zu übernehmen und damit die Position von Coulson als weltweit größtem, nichtstaatlichen C-130H-Betreiber zu festigen. Diese Akquisition stärkt unser Engagement, erstklassige Lösungen für die Brandbekämpfung aus der Luft anzubieten und unsere Einsatzmöglichkeiten weltweit zu erweitern. Wir freuen uns darauf, unsere Mission zum Schutz von Gemeinden und natürlichen Ressourcen mit diesen bewährten, vielseitigen Flugzeugen fortzusetzen", sagte Wayne Coulson, Präsident und Chief Executive der Coulson Group.

Tödlicher Absturz

Kernpunkt der Modifikation ist das selbst entwickelte, modulare Tanksystem Coulson RADS-XXL für 15.150 Liter Löschwasser an Bord. Die Vorrichtung auf Roll-on, Roll-off Basis lässt sich schnell ein- und ausbauen. Ein Teil der aktuellen C-130-Flotte stammt aus ehemaligen Beständen der norwegischen Luftstreitkräfte. Am 23. Januar 2020 war das Unternehmen mit dem tödlichen Absturz einer C-130 bei einem Löscheinsatz in Australien in die Schlagzeilen geraten. Als Unfallursache gilt ein von Scherwinden ausgelöster Strömungsabriss. Die dreiköpfige Besatzung konnte die Maschine nicht mehr abfangen und kam bei dem Unglück ums Leben.

Neben der Hercules setzt Coulson auch die Boeing 737 sowie mehrere Hubschrauber-Muster (CH-47 Chinook, UH-60 Blackhawk, S-61, S-76) zur Brandbekämpfung ein.