Gewerkschaft beklagt ungerechte Behandlung schwangerer Pilotinnen

Werden Pilotinnen zur Abtreibung gedrängt?
Irische Piloten klagen über diskriminierte Schwangere

Veröffentlicht am 26.06.2019
Irische Piloten klagen über diskriminierte Schwangere
Foto: IALPA

Der erstmals von der Zeitung „The Irish Times“ gemeldete Sachverhalt kam vor dem „Committee on Employment Affairs and Social Protection“ zur Sprache, wo derzeit das Thema Scheinselbständigkeit untersucht wird. Rund die Hälfte der irischen Piloten ist demnach selbständig beschäftigt.

IALPA-Chef Kapitän Cullen sagte vor dem Ausschuss, dass Pilotinnen im Fall einer Schwangerschaft häufig nur vor die Alternativen Kündigung oder Abtreibung gestellt würden. Diese Unsicherheit beim Beschäftigungsverhältnis wirke sich laut wissenschaftlichen Studien auch auf Entscheidungsfindungsprozesse an Bord aus. Piloten würden durch die Arbeitgeber erfasst und ständig in Listen nach erbrachter Leistung miteinander verglichen.

Die irische Abgeordnete Joan Collins sagte, sie verurteile, was Frauen angetan werde, nur weil Irland als Steuerparadies internationaler Firmen genutzt werde. Die Beschäftigungsverhältnisse näherten sich wieder den Zeiten um 1916 an, als Werftarbeiter täglich nach Arbeit gesucht hätten. Viele selbständig Beschäftigte wagten nicht, Kritik öffentlich auszusprechen. Im Sommer will der Parlamentsausschuss seinen Bericht vorlegen.