Airbus übernehme 50,1 Prozent an der CSeries-Herstellerfirma "CSeries Aircraft Limited Partnership" (CSALP), teilten Airbus und Bombardier in der Nacht zum Dienstag mit. Die anderen Anteilseigner sind Bombardier mit 31 Prozent und die Provinz Québec mit 19 Prozent.

Das Hauptquartier und die heutige CSeries-Endmontage bleiben dauerhaft in Québec, so die Vereinbarung. Allerdings plant Airbus eine zweite CSeries-Endmontagelinie in Mobile, Alabama, wo sich bereits eine A320-Endmontagelinie befindet. Damit könnte Bombardier US-Strafzölle vermeiden, welche die USA neuerdings auf aus Kanada importierte Flugzeuge aufschlagen. Außerdem kann Bombardier künftig die günstigeren Einkaufsverträge von Airbus nutzen, wo wesentlich größere Stückzahlen beschafft werden. Damit soll sich die Produktion wesentlich verbilligen. Die Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 abgeschlossen werden. Airbus soll beabsichtigen, die C Series mittelfristig komplett zu übernehmen.
Marktpotenzial
Airbus rechnet mit einem weltweiten Marktpotenzial von insgesamt 6000 Flugzeugen in der Klasse von 100 bis 150 Sitzen in den nächsten 20 Jahren. Bislang hatten Airbus und Boeing aber die Klasse unterhalb von 150 Sitzen als zu margenschwach bezeichnet. Mit der CSeries gewinnt Airbus einen durch Bombardier gerade für sechs Milliarden Dollar entwickelten, hochmodernen Zweistrahler, der fertig zugelassen und serienreif dieses Marktsegement beackert. Allerdings ist er damit auch ein Konkurrent für die etwas größere A319, zumal er technisch bereits auf eine nochmalige Verlängerung zur CS500 vorbereitet ist.