Zwischen der Order und der ersten Lieferung vergingen gerade mal acht Monate: Im Spätsommer 2024 unterschrieb der Irak bei Airbus Helicopters für 14 H225M Caracal – und schon am 30. April 2025 konnte Iraks Verteidigungsminister Thabet Muhammad Saeed Al-Abbasi im südfranzösischen Marignane die ersten beiden Exemplare des bewährten europäischen Transporthubschraubers in Empfang nehmen. Endgültig in Dienst gehen sollen die beiden H225M im Irak im Juni – und dann ein breites Einsatzspektrum ausfüllen, das von taktischen Truppentransporten und Versorgungsflügen über Evakuierungseinsätze und Verwundetentransporte bis hin zu Anti-Terror-Missionen reicht.
Möglich wurde die kurze Lieferzeit, weil es sich bei den beiden irakischen "Erstlingen" nicht um brandneue, sondern um aufbereitete Bestandsexemplare handelt. Die zwölf noch ausstehenden H225M werden dagegen eigens für den Irak produziert. Alle irakischen H225M sollen mit dem modularen Waffensystem HForce ausgestattet werden, das je nach Einsatzrolle vielfältige Optionen zur Bewaffnung der Mehrzweckhubschrauber eröffnet.
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Mi-17 auf dem Abstellgleis
Der Irak ersetzt mit den Caracals einen Teil seiner üppigen Mil Mi-17-Flotte aus russischer Produktion – auf dem Papier immerhin 45 Hubschrauber stark. Die bis 2010 fabrikneu aus Russland gelieferten, ebenfalls optional bewaffneten Mi-17 wurden ab Ende Februar 2022 zu "Opfern" des Ukraine-Krieges, da mit dem gestiegenen Ersatzteilbedarf der russischen Armee zugleich die Versorgung der irakischen Maschinen – zumindest zeitweise – zusammenbrach. Der Klarstand der Mi-17-Flotte sank drastisch, inwiefern er sich inzwischen wieder verbessert hat, ist nicht offiziell bekannt. 2024 waren laut einer Studie der Denkfabrik IISS (International Institute for Strategic Studies) lediglich sieben Mi-17 einsatzfähig, der Rest stand am Boden oder war eingelagert.
