Der US-Konzern GE verfolgt seine ambitionierte 3D-Druck-Strategie weiter mit Hochdruck. Bis 2020 soll das Geschäftsfeld auf einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar wachsen. "GE plant den Verkauf von 10.000 3D-Druckanlagen innerhalb der kommenden zehn Jahre", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Doch dafür müssen erst einmal Anlagenhersteller akquiriert werden.
Auf der Suche nach geeigneten Übernahmeobjekten hat GE ein Auge auf Deutschland geworfen. Im September legte der Konzern ein Angebot für den Lübecker 3D-Drucker-Hersteller SLM Solutions vor - und blitzte Ende Oktober bei den SLM-Aktionären damit ab. Doch bereits kurz danach scheinen die Amerikaner in Concept Laser Ersatz gefunden zu haben.
Das Familienunternehmen mit Sitz im oberfränkischen Lichtenfels hat 200 Mitarbeiter und gilt als Pionier in der additiven Fertigung. Kunden kommen aus der Medizintechnik, Automobilindustrie, Schmuckbranche und Luft- und Raumfahrt. Beispielsweise druckt die Airbus-Tochter Premium Aerotec Rohrkrümmer für die A400M auf Maschinen des deutschen Herstellers. GE will für 549 Millionen Euro zunächst 75 Prozent an Concept Laser übernehmen. In einigen Jahren soll aber die komplette Übernahme erfolgen. Der Deal bedarf noch behördlicher Genehmigungen, GE erwartet aber den Abschluss bis Jahresende.
Bei GE Aviation, der Triebwerkssparte von GE, spielen gedruckte Bauteile eine zunehmend wichtige Rolle. Im LEAP-Triebwerk für Airbus A320neo, Boeing 737 MAX und Comac C919 kommen erstmals gedruckte Einspritzdüsen zum Einsatz. Für das neue Advanced Turboprop des einmotorigen Geschäftsreiseflugzeugs Cessna Denali will GE mehr als ein Drittel der Teile additiv fertigen.




