Die europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat am 5. September in einer Notfall-Lufttüchtigkeitsanweisung angeordnet, dass die Kraftstoffschläuche von Rolls-Royce Trent XWB-97 einmalig visuell auf Schäden untersucht sowie einer Maßprüfung unterzogen werden.
Bei einer A350-1000 von Cathay Pacific war es am 1. September auf einem Flug von Hongkong nach Zürich kurz nach dem Start zu einem Triebwerksbrand gekommen. Das Feuer konnte gelöscht werden und das Flugzeug kehrte sicher nach Hongkong zurück. Die Airline hat anschließend ihre 48 A350-1000 untersucht, bei 15 davon müssen Teile ersetzt werden.
Inspektionen innerhalb von drei Tagen
Die EASA-Anordnung basiert auf Empfehlungen des Triebwerksherstellers Rolls-Royce. Triebwerke mit mindestens 18.500 Flugstunden oder 2300 Zyklen (ein Zyklus ist ein kompletter Flug inklusive Start und Landung), die bisher zwei oder mehr Shopvisits durchlaufen haben, müssen innerhalb von drei Tagen inspiziert werden. Triebwerke mit weniger Flugstunden und nur einem Shopvisit müssen innerhalb von sieben Tagen zur Inspektion, alle anderen innerhalb von 30 Tagen. Insgesamt sind nach Angaben der EASA weltweit 86 A350-1000 im Dienst. 34 Triebwerke sind von den Inspektionen ausgenommen, die EASA nennt allerdings keinen Grund dafür.
"Es handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, die auf den Informationen aus der ersten Untersuchung des jüngsten schweren Zwischenfalls bei Cathay Pacific und auf den Erkenntnissen der Fluggesellschaft bei ihren eigenen nachfolgenden Inspektionen beruht", so der EASA-Exekutivdirektor Florian Guillermet. Aktuell betrifft die Lufttüchtigkeitsanweisung nur Trent XWB-97. Trent XWB-84, die die A350-900 antreiben, seien ähnlich, aber doch unterschiedlich im Design und was die Dienstgeschichte angehe, so die EASA. Eine Ausweitung der Maßnahmen seien zu diesem Zeitpunkt nicht nötig.