Pratt & Whitney entwickelt Wasserstoffantrieb

Emissionsfreies Fliegen
Pratt & Whitney entwickelt Wasserstoffantrieb

Veröffentlicht am 22.02.2022
Pratt & Whitney entwickelt Wasserstoffantrieb
Foto: Pratt & Whitney

Pratt & Whitney erhielt vom US-Energieministerium (DoE) im Rahmen der Advanced Research Projects Agency-Energy (ARPA-E) den Zuschlag für die Entwicklung einer neuartigen, hocheffizienten wasserstoffbetriebenen Antriebstechnologie für die kommerzielle Luftfahrt. Das teilte der Triebwerkshersteller am Montag mit.

Das Projekt trägt den Namen Hydrogen Steam Injected, Inter-Cooled Turbine Engine (HySIITE) und wird mit 3,8 Mio. US-Dollar gefördert. Das Triebwerk ist für die nächste Narrowbody-Generation gedacht und wird nach Angaben von Pratt & Whitney flüssigen Wasserstoff verbrennen und Wasserdampfrückgewinnung nutzen. So soll während des Fluges kein CO2 ausgestoßen werden. Die Stickoxidemissionen (NOx) sollen um bis zu 80 Prozent und der Kraftstoffverbrauch um bis zu 35 Prozent sinken.

Niedrigere Betriebskosten als mit SAF

Das HySIITE-Triebwerk soll Wasserstoff in einem thermodynamischen Zyklus verbrennen, der eine Dampfeinspritzung beinhaltet, um die Emissionen des Treibhausgases NOx drastisch zu reduzieren. Die für HySIITE geplante halbgeschlossene Systemarchitektur soll einen höheren thermischen Wirkungsgrad als Brennstoffzellen erreichen und die Gesamtbetriebskosten im Vergleich zur Verwendung von nachhaltigen "Drop-in"-Flugkraftstoffen (SAF) senken.

"Dies ist wirklich eine aufregende Gelegenheit, mit der Entwicklung der Schlüsseltechnologien zu beginnen, die das branchenweit erste Triebwerk mit Wasserstoffdampfeinspritzung und Ladeluftkühlung vom Konzept in die Realität bringen könnte", so Geoff Hunt, Senior Vice President, Engineering and Technology, bei Pratt & Whitney. "Pratt & Whitney blickt auf eine lange Tradition mit wasserstoffbetriebenen Antrieben zurück, und wir freuen uns, diese aufkommende Technologie als Teil unserer umfassenden Strategie voranzutreiben, um das ehrgeizige Ziel der Luftfahrtindustrie zu unterstützen, bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen von Flugzeugen zu erreichen", sagte Graham Webb, Chief Sustainability Officer bei Pratt & Whitney. Partnerschaften mit öffentlichen Stellen wie dem Energieministerium spielten eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Ausreifung von Technologien, die einen globalen Einfluss auf die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks der Luftfahrt haben könnten.