Für die Tests wurde ein Passivradar-Sensorcluster in Nürnberg, Roth, Erding und Ulm aufgestellt, von denen aus der Flugverkehr über Süddeutschland erfasst und in Echtzeit verfolgt werden konnte. Damit konnte nachgewiesen werden, dass das Passivradar Flugzeuge mit einer für die Flugsicherung ausreichenden Ortungsgenauigkeit verfolgen kann.
Ein Passivradar fungiert als reiner Empfänger, sendet also nicht selbst, und ortet Flugzeuge mittels Auswertung der am Ziel reflektierten Signale von bereits vorhandenen Fremd-Sendern.
Dabei zeichnet sich das TwInvis durch ein umfassendes Luftlagebild aus, das aus der gleichzeitigen Auswertung einer Vielzahl von Frequenzbereichen entsteht. So werden erstmals bis zu 16 FM Sender (analoges Radio), und zusätzlich 5 Frequenzen mit wiederum mehreren beitragenden Sendern von DAB und DAB+ (digitales Radio), sowie DVB-T und DVB-T2 (digitales terrestrisches Fernsehen) gleichzeitig ausgewertet. Aufgrund einer neuen Software-Generation „wurde eine bisher unerreichte Leistung in Bezug auf Detektionsreichweite und Genauigkeit der Ortung möglich“, so Hensoldt.
Im zivilen Einsatz ermöglicht das Passivradar die kostengünstige Kontrolle des Flugverkehrs ohne zusätzliche Emissionen und ohne Inanspruchnahme der ohnehin knappen Sendefrequenzen. Im militärischen Einsatz ermöglicht das System die verdeckte Überwachung weiter Bereiche unter Verwendung vernetzter Empfänger und bietet dabei den Vorteil, dass das „passive Radar“ vom Gegner nicht geortet werden kann und obendrein sehr schwer zu stören ist.
TwInvis hat seine Leistungsfähigkeit in mehreren Demonstrationen vor militärischen Kunden, Flugsicherungsorganisationen und weiteren Interessenten unter Beweis gestellt. Zwei TwInvis-Demonstratorsysteme wurden laut Hensoldt an Interessenten in Europa geliefert.