Das Ende der Corona-Krise und die Erholung des internationalen Luftverkehrs bekommt auch Lufthansa Technik zu spüren: Die Einlastung in den Triebwerkswerkstätten nimmt zu, deshalb braucht das Instandhaltungsunternehmen auch wieder mehr Triebwerksmechaniker. "Um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, qualfiziert Lufthansa Technik jetzt verstärkt Menschen mit einer technischen oder handwerklichen Berufsaubildung weiter und investiert dafür 7,5 Mio. Euro in ein Trainingszentrum in Hamburg-Rahlstedt", teilt das Unternehmen am Montag mit.
Tischler, KfZ-Mechaniker oder Zahntechniker: Das sind nur einige der Berufe, die als Basis für ein luftfahrttechnisches Training bei Lufthansa Technik in Frage kommen. Schon nach vier bis sechs Monaten sollen die neuen Mitarbeiter eigenverantwortliche Aufgaben im Betrieb übernehmen können, so Lufthansa Technik. Allein 2023 werden in dem 3000 Quadratmeter großen Trainingszentrum mehr als 370 neue Mitarbeiter qualifiziert, bis 2027 sollen es mehr als 1000 sein. Angesprochen sind auch internationale Bewerber, das Training findet auf Deutsch und Englisch statt. Auch Menschen mit Höreinschränkungen können sich bewerben, es stünden zu jeder Zeit Gebärden-Dolmetscher zur Verfügung.
Theorie und Praxis der Triebwerksinstandhaltung
Das Training startet nach Angaben von Lufthansa Technik mit einem Theorieblock, der von Lufthansa Technical Training durchgeführt wird. Im Praxisteil erwerben die neuen Mitarbeiter (bei Bedarf) Kenntnisse in der Metallverarbeitung (unter anderem Schleifen, Bohren, Fräsen), der (De-)Montage von Modulen und der Befundung. Zudem geht es um die Grundlagen der Einzelteilreparatur. Dafür stehen drei CFM56-Trainingstriebwerke zur Verfügung, ein LEAP-Triebwerk soll bald hinzukommen. Betreut würden die Trainees in dieser Phase von insgesamt acht erfahrenen Praxistrainern, so Lufthansa Technik.
"Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass ein On-the-job-Training im laufenden Betrieb in der Werkstatt für alle Beteiligten zeitaufwändig ist und die strukturierten betrieblichen Abläufe beinflusst. Deswegen haben wir uns entschlossen, ein eigenes Zentrum für die Weiterqualifizierung von Menschen einzurichten, die bereits eine technische Ausbildung haben", so Michael Kirstein, Leiter der Triebwerksüberholung von Lufthansa Technik. "Gemeinsam mit Lufthansa Technical Training haben wir das Qualification-Center so geplant, dass es optimal auf die Bedürfnisse der Qualifizierung der neuen Mitarbeitenden zugeschnitten ist. Die Arbeitsumgebung ist hell, freundlich und vor allem mit den modernsten Werkzeugen und Equipment ausgestattet, sodass alles unter realen Bedingungen geübt werden kann. Unsere Experten geben ihr Wissen hier gezielt weiter und bereiten den Einsatz am Kundentriebwerk optimal vor."
Interessierte können sich unter www.lufthansagroup.careers/triebwerke bewerben.