Pratt & Whitney
Nur 150 statt 200 Getriebefans dieses Jahr

Der US-amerikanische Triebwerkshersteller kämpft beim Hochlauf der PW1000G-Serie mit Problemen. Auch im nächsten Jahr werden vermutlich weniger Motoren ausgeliefert wie geplant.

Nur 150 statt 200 Getriebefans dieses Jahr

Ursprünglich wollte Pratt & Whitney in diesem Jahr 200 Getriebefans ausliefern. "Doch es werden wahrscheinlich eher um die 150", sagte Greg Hayes, CEO der Muttergesellschaft United Technologies, bei der Morgan Stanley Laguna Conference in Florida vergangene Woche. Auch im kommenden Jahr werde Pratt & Whitney wohl nur 350 bis 400 Triebwerke ausliefern. Geplant waren mehr als 400.

"Die Airlines sind nicht glücklich, dass sie die Triebwerke nicht bekommen. Wir sind nicht glücklich, dass wir nicht liefern können", so Hayes. Wegen der Lieferverzögerungen werde es aber Ausgleichszahlungen an die Airlines geben.

Eines der wesentlichen Probleme liegt nach Angaben von Hayes bei der Herstellung der Bläserschaufeln. "Ein Getriebefan besteht aus rund 800 Teilen. Fünf davon bereiten uns in diesem Jahr Kopfzerbrechen. Besonders bei den Bläserschaufeln kämpfen wir mit der Lernkurve, um die benötigte Anzahl herzustellen", sagte Hayes. Aktuell dauere die komplexe und hochpräzise Fertigung einer Bläserschaufel mit 60 Tagen doppelt so lang wie veranschlagt. Hayes ist aber zuversichtlich, dass die Probleme im nächsten Jahr behoben sein werden.

Die ersten Motoren der PW1000G-Familie von Pratt & Whitney sind seit diesem Jahr beim Airbus A320neo (PW1100G-JM) und der Bombardier CSeries (PW1500G) im Einsatz, Erstbetreiber sind Lufthansa und Swiss. Probleme gab es vor allem bei der Einführung der A320neo. Triebwerke der Getriebefan-Familie sollen künftig auch den Embraer E-Jet E2 (PW1700G, PW1900G), den Mitsubishi Regional Jet (PW1200G) und die Irkut MS-21 (PW1400G) antreiben.

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