Die Vereinigte Triebwerksbaugesellschaft (ODK, auf Englisch United Engince Corporation, UEC) hat einen wichtigen Meilenstein mit dem PD-8 erreicht: Der zuverlässige Betrieb des Superjet-Triebwerks bei starkem Regen sei bei Prüfstandsläufen in der Nähe von Rybinsk bestätigt worden, so ODK am Mittwoch.
Auf dem Prüfstand wurde mithilfe einer Wassereinspritzanlage simuliert, wie das Triebwerk mit viel Wasser während des Starts, im Steigflug und bei der Landung klarkommt. Nach Angaben von ODK wurden bei drei Zyklen (ein Zyklus umfasst einen kompletten Flug) jeweils mehrere Tonnen Wasser durch das PD-8 gepumpt. Bei den Tests habe man verschiedene Betriebsarten vom Leerlauf bis zum Startschub durchgespielt, dabei sei die Drehzahl auch abrupt erhöht oder verringert worden.
Zulassung bis Jahresende?
"Die Tests verliefen planmäßig, das PD-8 lief einwandfrei und bestätigte seine angegebene Leistung und Zuverlässigkeit. Unsere Spezialisten werden die Tests im Rahmen des Triebwerkszertifizierungsprozesses sowie am Superjet 100 gemeinsam mit ihren Kollegen von UAC, einer Tochtergesellschaft des Staatskonzerns Rostec, fortsetzen", erklärte Fjodor Mironow, stellvertretender Vertriebsleiter bei ODK. Kürzlich hat der Superjet 100 auf einem Testgelände in Schukowski die für die Zulassung nötigen Spritzwassertests absolviert. Das PD-8 hat nach Angaben von ODK bereits Lärm-, Seitenwind- und Schubumkehrtests erfolgreich durchlaufen.
Die Entwicklung des PD-8 begann 2019 beim Konstruktionsbüro Awiadwigatel in Perm, einem Unternehmen der ODK, die der russischen Staatsholding Rostec gehört. Das Triebwerk soll das SaM146 des französisch-russischen Joint Ventures PowerJet ersetzen, das bisher den Superjet 100 antrieb. Es soll aber auch an der Beriew Be-200 und der Iljuschin Il-212 zum Einsatz kommen. Das PD-8 ist eine herunterskalierte Variante des PD-14 der Jakjowlew MS-21, es liefert einen Startschub von 8 Tonnen (ca. 80 kN).
Am 17. April 2025 hob der erste mit PD-8 ausgestattete Jakowlew (früher Suchoi) Superjet SJ-100 in Komsomolsk am Amur zum Erstflug ab. Im Sommer war die Rede von einer Zulassung des Triebwerks bis Ende des Jahres.





