Das kurz vor Weihnachten 2019 ausgelieferte Trent XWB-84 sei ein Triebwerk eines Airbus A350 der Lufthansa, so N3, ein Gemeinschaftsunternehmen von Rolls-Royce und Lufthansa Technik. Lufthansa hatte Ende 2016 ihre erste A350-900 übernommen. Mittlerweile befinden sich 15 der modernen Airbus-Zweistrahler in ihrer Flotte, sie sind in München stationiert.
Mit dem Trent XWB erweitert N3 sein Portfolio um einen vierten Triebwerkstyp, bisher wurden Rolls-Royce Trent 500 (Airbus A340), Trent 700 (A330) und Trent 900 (A380) betreut. „Die gesamte Mannschaft musste sich auf neue Technologien und Herangehensweisen für die Montage und Demontage sowie für die Komponentenreparatur dieses hochmodernen Triebwerks einstellen“, so Projektleiter Andrew Elvidge. Im Vorfeld seien die Mitarbeiter an einem Trent-XWB-Trainingstriebwerk intensiv aus- und weitergebildet worden.
Neutriebwerke auf dem N3-Prüfstand
N3 repariert nach eigenen Angaben als erstes und einziges Unternehmen in Europa Blisks (integrierte Scheiben und Schaufeln) des Hochdruckverdichters sowie Bauteile für die Triebwerksaufhängung des Trent XWB. Und auch für die Endmontage des Triebwerks spielt N3 eine wichtige Rolle: Ein Teil der bei Rolls-Royce in Dahlewitz gebauten Motoren wird auf dem Prüfstand in Arnstadt getestet.
Das Trent XWB-84 ist ein Dreiwellentriebwerk (Fan mit 3 Metern Durchmesser, 8 Stufen Mitteldruckverdichter, 6 Stufen Hochdruckverdichter, 1 Stufe Hochdruckturbine, 2 Stufen Mitteldruckturbine, 6 Stufen Niederdruckturbine). Es liefert einen maximalen Schub von 374,5 Kilonewton.
In den nächsten Jahren werde N3 immer mehr Trent XWB überholen und die Kapazitäten dafür ausbauen, so die Geschäftsführerin Nicole Fehr in einer Pressemitteilung. Dafür werden auch Fachkräfte gesucht. Das Werk im thüringischen Arnstadt wurde speziell für die Instandhaltung und Überholung der Trent-Triebwerke von Rolls-Royce aufgebaut, seit 2007 ist es in Betrieb. Im November 2018 verließ der 1000. überholte Motor die Werkshallen.