Um die reibungslose Logistik per Flugzeug mit einem Ersatztriebwerk sicherzustellen, fand kürzlich in Frankfurt ein so genannter Loading Trial statt. Dabei wurde mit einem von Rolls-Royce zur Verfügung gestellten Trent-XWB-Triebwerk die Verladung in eine Boeing 777F unter realen Bedingungen erprobt. Das teilte Lufthansa Technik Anfang dieser Woche mit.
Das Triebwerk für den Airbus A350 hat eine Trockenmasse von sieben Tonnen und ist fünf Meter lang, der Bläser hat einen Durchmesser von drei Metern. Bei diesen Maßen wäre ein Transport nach Angaben von Lufthansa Technik nur mit einer Antonow An-124, einem Airbus Beluga oder einer Boeing C-17 möglich.
Rolls-Royce hat jedoch als Alternative einen neuen Transportstand entwickelt, den Split Engine Stand. Darauf wird das Triebwerk, in zwei große Module geteilt, gelagert. Der Bläser wird dafür innerhalb eines Tages vom übrigen Triebwerk getrennt. Triebwerk und Transportstand wiegen insgesamt 18 Tonnen. So kann das Trent XWB auch in Frachtern der Boeing-747- oder -777-Familie transportiert werden.
Monatelange Vorbereitung
Im Test musste Lufthansa Cargo nachweisen, dass die von Boeing vorgeschriebenen Transportbedingungen in der Boeing 777 eingehalten werden können. Dem Loading Trial gingen monatelange Planungen voraus. "In den vergangenen vier Monaten haben wir auf Basis unserer Erfahrungen mit derart sensiblen und gleichzeitig schwer zu handhabenden Investitionsgütern einen detaillierten Lade- und Verzurrplan entwickelt", sagt Harald Müller, bei Lufthansa Cargo für den Bereich Aircraft Handling Competence & Quality Assurance verantwortlich. So soll sichergestellt werden, dass jeder Zielflughafen der neuen Flotte bei Bedarf so schnell wie möglich mit einem Ersatztriebwerk versorgt werden kann.
Lufthansa hat insgesamt 25 A350-900 bei Airbus bestellt. Das erste Flugzeug, das am Mittwoch frisch aus der Lackierhalle in Toulouse gekommen ist, soll noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.




