Langsam nähern sich die acht Monate Einsatzfahrt für Crew und Schiff dem Ende – und trotzdem hält auch die Schlussphase für die HMS Prince of Wales noch manche Premiere bereit. Gerade erst quetschte sich der britische Flugzeugträger durch die Enge des Suezkanals, nachdem er Ende Oktober noch im Arabischen Meer zusammen mit Einheiten der indischen Streitkräfte trainiert hatte – und sich dabei von seinen an Bord stationierten F-35B-Kampfjets gegen "Angriffe" indischer Suchoi Su-30MKI verteidigen ließ.
Kaum zurück im Mittelmeer, stockten die Briten die Anzahl der F-35B auf der "Prince of Wales" noch einmal auf: Sechs der Tarnkappen-Kampfjets starteten von ihrem Heimatstützpunkt RAF Marham Richtung Süden, um sich zu den 18 Schwesterflugzeugen zu gesellen, die bereits die Decks des britischen Carriers bevölkern.
18 plus sechs macht 24 – und damit ist die "Prince of Wales" flugzeugtechnisch so voll bestückt wie nie. Auch für das Schwesterschiff, die für die Typ-Klasse namensgebende HMS Queen Elizabth, trifft das zu: Nicht einmal 2021, als dort F-35B des US Marine Corps und der italienischen Marine die britischen Maschinen für Übungszwecke ergänzten, wurde die Zahl erreicht.
Auf dem Weg zur vollen Einsatzfähigkeit
Im Maximum könnten die Flugzeugträger der Queen Elizabeth-Klasse sogar 36 F-35B aufnehmen. Zumindest, wenn im Gegenzug entsprechend Hubschrauber und Versorgungsgüter abgezogen würden, um Platz zu schaffen.
Standardmäßig sollen es bei Einsatzfahrten künftig aber 24 F-35B sein – nach althergebrachter Praxis verteilt auf zwei Staffeln zu je einem Dutzend Jets. Der Beweis, dass die "Prince of Wales" eine solche Anzahl von F-35B nicht nur unterbringen, sondern auch zielführend einsetzen kann, ist deshalb eine wichtige Grundvoraussetzung, um der britischen Flugzeugträger-Waffe ihre volle Einsatzbereitschaft zu bescheinigen.
Großübung im Mittelmeer steht an
Die sechs zusätzlichen F-35B entsandte die Royal Air Force daher nicht nur ins Mittelmeer, um sie auf der "Prince of Wales" zu parken. Vielmehr nehmen die Stealth-Jets und das 284 Meter lange Kriegsschiff gemeinsam an der Großübung "Falcon Strike" teil, bei der die Briten bis zum 14. November mit Flugzeugen und Schiffen der italienischen Marine trainieren. Auch die USA, Frankreich und Griechenland schicken Einheiten zu "Falcon Strike".





