Die Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte e. V. (GBSL) präsentiert unter dem Titel „Otto Lilienthal: Ingenieur – Flieger – Flugzeugbauer“ einen Überblick über das Lebenswerk des vielseitigen Erfinders.
Neben historischen Fotografien und Zeichnungen werden in der Ausstellung auch Teile des Original-Gleiters von 1893 zu sehen sein, ein Nachfolger der Konstruktion, mit der Lilienthal im Sommer 1891 in Derwitz bei Potsdam seine ersten erfolgreichen Flugversuche unternommen hatte. Die detaillierte Nachbildung seines Normal-Segelapparats ist ohnehin ein fester Bestandteil der Dauerausstellung in Schleißheim. Zum umfangreichen Lilienthal-Bestand des Deutschen Museums zählen neben weitere Nachbauten – darunter ein weiterer Gleiter und auch ein Lilienthal-Doppeldecker – unter anderem technische Zeichnungen, Manuskripte und Korrespondenz - wie die „Brautbriefe“ an seine spätere Ehefrau Agnes Fischer. Oder auch eine Erstausgabe von „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“ aus dem Jahr 1889.

In dem Werk hatte Lilienthal Erkenntnisse aus zwanzig Jahren eigener Forschung - mit Messungen des Luftwiderstandes, des Auftriebs und der Suche nach den besten Flügelformen - zusammengefasst. Auf dieser theoretischen Grundlage begann er ab 1891 seine Flugversuche. In den folgenden Jahren gelang es Otto Lilienthal, hunderte Male abzuheben und mit verschiedenen Apparaten durch die Luft zu gleiten.
Für Otto Lilienthal war der Traum vom Fliegen aber mehr als nur technische Vision. In einem Brief schrieb er: „Der freie, unbeschränkte Flug des Menschen würde von tief einschneidender Wirkung auf alle unsere Zustände sein. Die Grenzen der Länder würden ihre Bedeutung verlieren. Die Landesverteidigung würde aufhören, die besten Kräfte der Staaten zu verschlingen, und das zwingende Bedürfnis, die Streitigkeiten der Nationen auf andere Weise zu schlichten als den blutigen Kämpfen um die imaginär gewordenen Grenzen, würde uns den ewigen Frieden verschaffen.“
Die Sonderausstellung „125 Jahre Menschenflug“ läuft vom 22. Januar bis 18. Mai 2016 in der Flugwerft Schleißheim. Die Öffnungszeiten sind täglich zwischen 9 und 17 Uhr.
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