Junkers Aircraft hatte sich etwas Besonderes für dieses 19. Hugo Junkers-Fest einfallen lassen und überraschte viele der anwesenden Gäste, denn pünktlich um 12:30 Uhr flog am 7. Juni DAEC-Präsident Claus Cordes mit seiner Junkers A50 Junior ein. Begleitet von Junkers-Enkelin Charlotte Junkers im vorderen Cockpit das Ultraleicht-Wellblechflugzeugs und flankiert von zwei Junkers F13 aus der Schweiz sowie einer weiteren Junior, begrüßte Cordes die begeisterten Besucher. Die Maschinen waren schon am Vortrag in Richtung Dessau geflogen, hatten aber im nahegelegenen Zerbst Station gemacht, damit sie am Samstag gemeinsam einfliegen konnten.
Die Zuschauer drängten sich an den Zaun vor der Flightline, um die Wellblech-Flieger, die sie mit ihrer Stadt verbinden, mit großem Jubel zu begrüßen. Beim Interview standen Pilot Claus Cordes und Charlotte Junkers Rede und Antwort und mussten sogar Autogramme für Jung und Alt unterschreiben.
Nach der Eröffnung des Festes durch den Bürgermeister Dessaus machte sich Unruhe bei den Zuschauern breit, denn etwas lag in der Luft. Das war nicht etwa das Vater-und-Sohn-Duo Niebergall, das gerade ein tolles Kunstflug-Display an den Himmel zauberte, sondern vielmehr ein starkes Regenband, welches über die Gegend zog. Die Zuschauer flüchteten sich für eine knappe Stunde in das Festzelt und die Flugzeuge wurden hastig abgedeckt und in Hallen verbracht.

Stolz brachte Claus Cordes den ersten Länderaufkleber auf seiner A50 an. Elf weitere folgen noch.
Tour-Auftakt für die A50
Die Junkers-Crew machte es sich währenddessen im Konferenzraum des Flughafengebäudes gemütlich und lud zur ersten "Meet the Pilot-Konferenz" ein. Denn Claus Cordes war nicht nur wegen des 19. Hugo Junkers-Fests in der Stadt, sondern weil er von hier aus offiziell seine 14.000 Kilometer umfassende Tour durch Europa startet. Fans und Journalisten aus ganz Deutschland konnten ihm und Junkers-Mitarbeiter Markus Keller lauschen, die von der anstehenden Tour berichteten.
Charlotte Junkers spannte den Bogen zur historischen Bedeutung der Rekordflugzeuge. Nach der ersten Konferenz brachte Claus Cordes nicht ohne Stolz den ersten von insgesamt zwölf Länder Stickern an der Cowling seiner A50 D-MQUI an, um kurze Zeit später in den von großen Wolken durchzogenen Himmel zu starten. Nach diesem Start blieb zum Glück noch Zeit für einen kurzen Flug über die Junkers- und Bauhaus-Stadt Dessau, bei der natürlich ein Foto über dem berühmten architektonischen Denkmal und dem Kornhaus an der Elbe nicht fehlen durfte.

Die Junkers A50 Junior D-MQUI mit Claus Cordes im Cockpit über der Dessau.
14.000 Kilometer durch Europa
Cordes wird nun über Polen nach Finnland fliegen und von dort weiter bis zum Nordkap in Norwegen. Danach geht es über Schweden und den Südteil Norwegens nach Großbritannien, wo Cordes mit seiner Junior unter anderem das Festival of Flight in Old Warden besuchen wird. Von dort aus geht es nach Südeuropa weiter, bis nach Gibraltar und dann über das Mittelmeer bis nach Italien. Dort wird am berühmten Flughafen Lido die Italien-Niederlassung von Junkers eröffnet, bis die lange Reise schließlich am 19. Juli mit einem großen Fest in Oberschleißheim endet.