Warbird-Pilot Walter Eichhorn verstorben: Abschied von einer Legende

Abschied von einer Legende
Walter Eichhorn - ein Leben für die Luftfahrt

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Veröffentlicht am 26.05.2025
Walter Eichhorn - ein Leben für die Luftfahrt
Foto: Patrick Holland-Moritz

Passionierte Airshow-Besucher werden sich noch gut an Walter Eichhorn und seine blaue T-6 erinnern, zweifellos zu erkennen am Logo eines bekannten Brauseherstellers aus Österreich. Oft war Walter Eichhorn zusammen mit seinem Sohn Toni in ganz Europa unterwegs. Ihre gemeinsame Mission war es, das Publikum mit einem ausgefeilten Formationsprogramm, geflogen mit ihren beiden North American T-6, zu begeistern. In der jüngeren Vergangenheit war es ruhig geworden um das Eichhorn-Duo: Toni hatte seine T-6 vor einigen Jahren verkauft, während das Flugzeug des Vaters mit der Kennung D-FHGK im Jahr 2020 im Hangar der Flying Bulls in Salzburg ein neues Zuhause fand. Am 25. Mai ist Walter Eichhorn, der am 20. Juli 1936 im niedersächsichen Jever geboren wurde, im Alter von 88 Jahren gestorben.

Seine Karriere begann in Kanada

Walter Eichhorn hatte sein ganzes Leben der Fliegerei gewidmet. Schon als Kind – er erlebte den Zweiten Weltkrieg in der Nähe des Flugplatzes Jever – träumte er beim Anblick der dort stationierten Messerschmitt Bf 109 von einem Leben als Pilot. 1955 wanderte der gelernte LKW-Schlosser nach Kanada aus, also ausgerechnet in jenem Jahr, in dem der Motorflug in Deutschland nach Kriegsende erstmals wieder erlaubt wurde. Auf der anderen Seite des Atlantiks verdiente sich Walter Eichhorn das Geld für seine Ausbildung zum Berufspiloten, erwarb sein erstes Flugzeug, eine Fairchild PT-26 Cornell, und lernte seine spätere Frau kennen. Ende der 1950er Jahre kaufte er sich für 2000 Dollar seine erste T-6. Später kehrte Walter Eichhorn nach Deutschland zurück, wo er bei der Lufthansa für die weiterführende Ausbildung zum Verkehrspiloten angenommen wurde und bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1996 im Cockpit von Jets wie etwa McDonnell Douglas DC-10 und Boeing 747 arbeitete.

Patrick Holland-Moritz

Ab Mitte der 1980er Jahre hatte er sich als Pilot der Messerschmitt Bf 109 einen Namen in der Oldtimer-Szene gemacht – damit ließ er seinen großen Traum aus seiner Kindheit schließlich wahr werden. Auch in Filmproduktionen waren seine fliegerischen Skills immer wieder gefragt. Mit der Aero L-29 Delfin und der Soko G 2a Galeb besaß er zeitweilig auch eigene Jet-Trainer. Zu seinen Leidenschaften gehörte auch das Fallschirmspringen, sowohl als Absetzpilot als auch als Springer. Bis ins fortgeschrittene Alter lebte Walter Eichhorn seine Leidenschaft für die Luftfahrt aus.

Walter Eichhorn hinterlässt große Fußstapfen

In der Fliegerszene wird Walter Eichhorns Lebenswerk unvergessen bleiben. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil, unter anderem war er seit 2018 Mitglied der Living Legends of Aviation, einem exklusiven Kreis von weltbekannten Piloten. Im selben Jahr erhielt er den Bob Hoover Freedom of Flight-Award. Auch war er Mitglied der Traditionsgemeinschaft Alte Adler. Am Flughafen Siegerland, wo er fliegerisch aktiv war, wurde im Oktober 2023 eine nach ihm benannte Flugzeughalle eingeweiht.