Die ins Ausland verlegten US-Bomber machen weiter durch Übungseinsätze und symbolische Auftritte von sich reden. Nach dem Marathon-Einsatz zweier B-52 von Großbritannien in den Mittleren Osten und einem Lancer-Duo über Südkorea war am 24. Februar wieder die Stratofortress an der Reihe. Am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine startete die Maschine mit der Kennung 60-0044 im britischen Fairford in Richtung Baltikum. Über Dänemark und der baltischen See nahm sie Kurs auf Estland.
Im estnischen Luftraum übte sie zusammen mit F/A-18 Hornet der finnischen Luftwaffe und den derzeit im Rahmen des NATO Baltic Air Policing im estnischen Ämari stationierten F-35A Lightning II aus den Niederlanden. Zum Abschluss überflog der achtstrahlige Bomber anlässlich des in Estland gefeierten Unabhängigkeitstag die Hauptstadt Tallinn in einer gemeinsamen Formation mit je drei Hornets und Lightnings.
Nur 80 Kilometer bis Russland
Im Gegensatz zu anderen militärischen Missionen ließ sich der Flugweg der B-52H sich über öffentliche Flight-Tracker-Webseiten verfolgen. Die Route zeigt zahlreiche Schleifen östlich von Tallinn in Richtung Sankt Petersburg. Dabei kam der Bomber dem russischen Territorium bis auf 80 Kilometer nahe. Auf dem Rückweg flog die 60-0044 über Lettland, Litauen und Polen.

Der öffentlich verfolgbare Flugweg der B-52 zeigt die zahlreichen Schleifen über Estland, und wie nah die B-52 der russischen Grenze kam.
Katzensprung nach Weißrussland
Hier durchquerte sie die sogenannte Suwalki-Lücke, die einzige Landverbindung der NATO-Mitglieder zwischen der russischen Exklave Kaliningrad und Weißrussland. Dabei näherte sich das Kampfflugzeug dem Luftraum von Belarus bis auf rund 16 Kilometer. Der letzte Abschnitt führte dann über Hamburg und die Niederlande zurück zur Basis in Fairford. Der Flug der 60-0044 dauerte fast zehn Stunden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Einsätzen dieser Art veröffentlichten die USA bis dato keine Mitteilung zu der Mission.