Die Antonow An-124 Ruslan ist von Haus aus ein Militärflugzeug. Das wird angesichts ihres heutigen Auftretens als ziviler Frachter bei Antonov Airlines aus der Ukraine und Volga-Dnepr aus Russland gerne vergessen. Dabei fliegt die An-124 nach wie vor auch für die Luftstreitkräfte Russlands und steht dort gleich bei zwei Geschwadern im Dienst. Gemeinsam bringen es das 566. Transportfliegerregiment aus Seshcha (Oblast Brjansk) und das 224. Transportgeschwader aus Migalowo (Oblast Twer) auf rund ein Dutzend mehr oder minder flugbereiter Exemplare. Damit stellen die russischen Luft- und Weltraumkräfte mehr als die Hälfte aller aktiven An-124 weltweit.

Antreten zum "Elefantenflug": Sieben An-124 übten gemeinsam Formationsflug sowie Start und Landung in kurzer Folge.
Sieben auf einen Streich
Ende der vergangenen Woche rollten – an einem nicht genannten Ort in verschneiter Umgebung – gleich sieben russische Militär-Ruslans hintereinander zu einer "taktischen Flugübung" an den Start. In kurzer Folge hoben die Riesenfrachter ab, um sich wenig später in etwa 4.000 Metern Höhe in lockerer Formation wieder zu sammeln. Die Übung diente nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums dazu, den Trainingsstand junger An-124-Besatzungen zu testen. Konkret sei es dabei um "die gleichzeitige Verlegung von Personal militärischer Einheiten mit Standardwaffen und militärischer Ausrüstung über große Entfernungen" gegangen.
Ruslans in Schnee und Wind
Die im Verbund zurückgelegte Strecke betrug laut Ministerium mehr als 1.000 Kilometer, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 500 km/h. Start und Landung kurz hintereinander zählten ebenfalls zum Inhalt der Übung. Dabei mussten sich die jungen Crews mit "schwierigen Wetterbedingungen in Form von Niederschlägen, tief hängender Bewölkung und starken Windböen" auseinandersetzen, wie es aus Russland weiter heißt.

Russlands Luft- und Raumfahrtkräfte sind der größte Nutzer der An-124 Ruslan. Das Durchschnittsalter der Flotte beträgt rund 35 Jahre.
2021 waren's sechs
Dass derart viele An-124 zum gemeinsamen Training zusammenkommen, ist selbst für russische Verhältnisse selten. Zuletzt sorgte im Januar 2021 ein ähnlicher Formationsflug der russischen Luftwaffe für Aufsehen – damals allerdings mit "nur" sechs Ruslans im Verbund.