Das gab es vorher noch nie – sagt zumindest das russische Verteidigungsministerium. Und auch uns ist nicht bekannt, dass je zuvor ganze sechs An-124 in Formation zusammen flogen. So gesehen sorgten Russlands Luft- und Weltraumkräfte am 15. Januar für eine historische Premiere, als sie auf dem Stützpunkt Seshcha in der Oblast Brjansk in Westrussland zeitgleich ein halbes Dutzend An-124 startklar machten.
Formationsflug auf 4.000 Meter
Ein Teil der Maschinen gehörte zum 566. Transportfliegerregiment, das in Seshcha sein Zuhause hat. Doch auch Flugzeuge vom Luftwaffenstützpunktes Migalowo, rund 500 Kilometer nördlich von Seshcha, waren an dem Einsatz beteiligt. Dort ist unter anderem das 224. Transportgeschwader stationiert, das ebenfalls die An-124 fliegt. Kurz nacheinander starteten die sechs riesigen "Ruslan"-Transporter schließlich vom verschneiten Fliegerhorst, durchstießen die Wolkendecke – und fanden sich kurz darauf in rund 4.000 Metern Höhe zum gemeinsamen Formationsflug zusammen.

Elefantenrunde
Im Verbund legten sie laut Verteidigungsministerium mehr als 600 Kilometer zurück. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von moderaten 500 km/h waren die Antonows damit länger als eine Stunde als Sechserformation unterwegs. Zweck dieser russischen Variante eines "Elephant Walk" sei es gewesen, die Fähigkeiten der jungen An-124-Besatzungen zu verbessern – außerdem habe man die Verlegung "von Personal militärischer Einheiten mit Standardwaffen und militärischer Ausrüstung" trainiert, wie das russische Verteidigungsministerium weiter ausführt.