Tiefflüge über dichten Wäldern, Fallschirmabsprünge bei völliger Dunkelheit und Landungen auf engen Pisten – die Besatzungen belgischer Militärtransporter absolvierten im Oktober ein anspruchsvolles Trainingsprogramm fernab der Heimat. In Litauen herrschte Hochbetrieb, während Bodenpersonal und Flugbesatzungen die Maschinen für ihre Einsätze vorbereiteten.
Zweimal jährlich konzentriertes Training
Die sogenannte Airlift Block Training findet halbjährlich statt, abwechselnd unter Leitung von belgischer Luftwaffe und Heer. "Dieses gebündelte Format ermöglicht es uns, für mehrere Wochen zwei bis drei Flugzeuge ausschließlich für Trainingsflüge einzusetzen – unter normalen Umständen eine Seltenheit", erklärte Kommandant Karl, Leiter des Einsatzteams. Normalerweise sind die Airbus A400M Transporter in strategische und logistische Missionen eingebunden. Dieses Mal bildeten die Flugzeuge das Rückgrat der Übung im Baltikum.
Sprünge auch bei Dunkelheit
Mehrere Einheiten des belgischen Spezialeinsatzregiments nutzten die Gelegenheit für Fallschirmsprünge unter verschiedenen Bedingungen. Sowohl Absprünge mit automatischer Öffnung als auch Freifallsprünge wurden durchgeführt, teilweise in vollständiger Dunkelheit. Auch litauische Spezialkräfte sprangen aus den belgischen Transportmaschinen ab.
Ein A400M-Pilot nannte die Gründe für die Wahl des Übungsgebiets: "Litauen bietet aufgrund des unberechenbaren Wetters, spezifischer Verfahren und des weitläufigen Luftraums geeignete Trainingsbedingungen. Die geopolitische Lage und die Möglichkeit, mit NATO-Partnern in unbekanntem Terrain zu operieren, waren für uns relevant."
Training nach Bündnisstandards
Die aktuelle Übung gliederte sich in zwei Abschnitte: Zunächst bereiteten sich die Crews auf eine Evaluierung nach NATO-Standards vor. Anschließend absolvierten die Besatzungen Szenarien mit simulierten Bedrohungen, knappen Zeitfenstern und der Koordination mehrerer Luftfahrzeuge.
"Diese Art von Training zeigt, dass wir nach NATO-Standards operieren können", sagte Kommandant Karl. Belgien verfüge über Erfahrung im taktischen Lufttransport, auch wenn das Land nur über begrenzte militärische Ressourcen verfüge. Die Mission diente in erster Linie der Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit nach NATO-Vorgaben.
Arbeitspferd des europäischen Lufttransports
Der Airbus A400M Atlas transportiert bis zu 37 Tonnen Nutzlast oder 116 Soldaten. In der Fallschirmjäger-Konfiguration, bei der die Soldaten mit vollständiger Ausrüstung an Bord gehen, reduziert sich diese Zahl auf etwa 80 Personen.
Das viermotorige Turboprop-Flugzeug verbindet strategische Reichweite mit taktischen Einsatzmöglichkeiten. Es kann auf kurzen, unbefestigten Pisten landen und im Tiefflug durch unwegsames Gelände navigieren. Derzeit befinden sich sieben Maschinen in der Flotte der belgischen Luftwaffe.





