Auf der Azoreninsel Terceira liegt der portugiesische Fliegerhorst Base Aérea das Lajes. Die geographische Lage des Stützpunkts, mitten im Atlantik, bringt es mit sich, dass auch die Luftstreitkräfte ausländischer NATO-Partner regelmäßig dort zu Gast sind. Bereits zum wiederholten Mal erhielt Lajes deshalb am 16. März schwarzen Besuch aus den USA: Drei Northrop B-2A Spirit schwebten auf der Basis ein, die übrigens auch für den zivilen Flugverkehr genutzt wird. Die drei Nurflügler kamen direkten Wegs aus Missouri, von der Whiteman Air Force Base. Auf ihrem Weg auf die Azoren wurden sie von mehreren Boeing KC-10-Extender luftbetankt.

Auftanken, Crew tauschen, weiter geht's
Für zwei der B-2A war Lajes aber nur ein kurzer Zwischenstopp, nicht einmal zum Abschalten der Triebwerke blieb Zeit. Stattdessen gab es ein so genanntes hot-pit refueling und einen kurzen Crew-Tausch, bevor sich die Stealth-Bomber gen Norden aufmachten. Vor der Küste Islands schließlich wurden sie von zwei B-1B Lancer in Empfang genommen. Die "Bones" stammen eigentlich von der Dyess Air Force Base in Texas, residieren aktuell aber als "Bomber Task Force Europe" im norwegischen Ørland.
Im Schutze der Nacht
Auch die drei Spirits aus Whiteman sind nun ein Teil dieser Bomber Task Force. Die beiden, die von Lajes aus nach Island aufbrachen, trainierten zusammen mit ihren Kameraden in den B-1B "effektive Nachtoperationen in einer neuen Umgebung", wie die US Air Force später mitteilte. Im Schutz der Dunkelheit zogen die vier Bomber über dem Nordatlantik ihre Kreise – bis sich die Wege schlussendlich wieder trennten: Die Nurflügler kehrten zurück nach Lajes, die Schwenkflügler landeten in Norwegen.
Training in besonderer Umgebung
"Missionen der Bomber Task Force sind entscheidend für die Aufrechterhaltung unseres globalen Wettbewerbsvorteils", unterstrich Generalleutnant Stephen Basham, stellvertretender Kommandeur der USAF Europe, im Anschluss an die gemeinsame Mission. "Die Wichtigkeit, unseren Piloten die Möglichkeit zu geben, in einzigartigen Umgebungen zu trainieren, kann nicht genug betont werden." Wie lange die drei B-2A noch auf den Azoren bleiben, ist bislang nicht bekannt. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass B-1B und B-2A bald erneut gemeinsam im europäischen Luftraum operieren – schließlich ist gerade die große NATO-Übung "Defender Europe" angelaufen.