„Strategische Abschreckung“ - Die USA kitzeln China mit vier B-2A Spirit

Bomber Task Force
Die USA kitzeln China mit vier B-2A Spirit in Australien

Veröffentlicht am 18.07.2022

"Anywhere, anytime" – überall, zu jeder Zeit. Das ist das Credo der Strategischen Bomberflotte der US Air Force – und der logische Anspruch einer Weltmacht. Mit Leben gefüllt wird dieses Mantra unter anderem durch regelmäßige Verlegungen von Flugzeugen und Personal aus den USA in andere Weltregionen, wo die US-Amerikaner gemeinsame Trainings mit den örtlichen Verbündeten abhalten. Die Air Force nennt diese Deployments "Bomber Task Force". Sie sollen potentielle Gegner von der "Einsatzbereitschaft und Tödlichkeit unserer durchdringenden Langstreckenstreitkräfte" überzeugen. So zumindest formuliert es Lt. Col. Andrew Kousgaard, Kommandant der 393. Expeditionary Bomb Squadron.

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Stealth-Quartett

Kousgaard muss es wissen, schließlich ist seine Einheit mit dem nach wie vor eindrücklichsten Bomber ausgestattet, den die Air Force zu bieten hat: der Northrop B-2A Spirit. Am 10. Juli verlegten zwei dieser Nuklear-Nurflügler von ihrer Heimatbasis Whiteman in Missouri nach Australien, wo sie auf der Amberley Airbase Quartier bezogen. Am 12. Juli schickte die Air Force zwei weitere B-2A aus Whiteman nach Down Under. In den kommenden Wochen werden sie mit den Australiern zu gemeinsamen Trainingsmissionen in der Region aufbrechen. Erklärtes Ziel der US-Luftwaffe ist es, "mit Verbündeten, Partnern und gemeinsamen Kräften" die Unterstützung für einen "freien und offenen Indopazifik" zu untermauern. Auch die Interoperabilität steht im Fokus. Bei ihren Einsätzen sollen die Stealth Bomber von australischen KC-30 luftbetankt werden.

USAF

China als Gegner

Welchen Kontrahenten die USA und Australien mit ihrer "strategischen Abschreckungsmission" im Auge haben, ist leicht zu erraten. Seit längerer Zeit schon brodelt im indopazifischen Raum der Konflikt mit China. Das Reich der Mitte agiert international zunehmend selbstbewusster und sieht das Süd- und Ostchinesische Meer als seine natürliche Einflusssphäre. Neben dem Anspruch auf Fischgründe, Öl- und Gasreserven geht es in dem Konflikt auch um die Kontrolle wichtiger Schifffahrtsrouten. Der chinesische Anspruch geht einher mit verstärkter Militärpräsenz, die wiederum von den USA und ihren Verbündeten entsprechend beantwortet wird. Zuletzt machte im Juni das Zusammentreffen einer australischen P-8 Poseidon mit einem chinesischen J-16-Fighter Schlagzeilen, bei dem letzterer dem Boeing-Jet nicht nur gefährlich nahe kam, sondern ihn sogar mit Täuschkörpern "beschoss".