Chinas Stealth-Kampfjet J-35 auf neuem Flugzeugträger Fujian: Hochbetrieb an Deck!

Hochbetrieb an Deck der „Fujian“
Chinas Stealth-Kampfjet J-35 auf dem Flugzeugträger

ArtikeldatumVeröffentlicht am 22.09.2025
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Zum ersten Mal zeigt China offizielle Fotos und Videos vom Flugzeugträger-Training des Tarnkappenjets J-35 auf dem Deck der "Fujian". Der für den maritimen Einsatz optimierte Fighter, dessen landgestütztes Pendant J-35A im November 2024 auf der Airshow China in Zhuhai sein Publikumsdebüt gab, war bislang stets nur im Verborgenen getestet worden. Nun war die J-35 Hauptbestandteil einer großen Testkampagne, bei der die chinesische Marine Starts und Landungen von insgesamt drei neuen Flugzeugmustern auf ihrem neuen Flaggschiff trainierte.

Neben der J-35 – die veröffentlichten Bilder zeigen mindestens zwei Exemplare mit den Bordnummern 3505 und 3506 – waren (oder sind) in die Praxistests auch der eigens für die "Fujian" optimierte Marine-Kampfjet Shenyang J-15T sowie das Frühwarnflugzeug Xian KJ-600 involviert, das starke Ähnlichkeit mit der Grumman E-2 Hawkeye aufweist. Die 315 Meter lange "Fujian", benannt nach der gleichnamigen Provinz im Südosten Chinas, war für die Start- und Landetrainings zuvor ins Südchinesische Meer gefahren und hatte dabei vor rund zehn Tagen die Taiwanstraße durchquert.

Chinas neues Flaggschiff: der Flugzeugträger "Fujian"

Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem groß angelegten Übungsmanöver um den Schlussakkord der Erprobung des größten Kriegsschiffs Chinas, das im Juni 2022 vom Stapel gelaufen war und eine Wasserverdrängung von rund 80.000 Tonnen besitzen soll. Nächster Schritt dürfte damit die offizielle Indienststellung sein.

Die "Fujian" ist Chinas insgesamt dritter Flugzeugträger – und nach der "Shandong" der zweite, den die Chinesen komplett im eigenen Land herstellten. Im Gegensatz zur "Shandong" und der älteren, einst halbfertig von der Ukraine abgekauften "Liaoning" besitzt die neue "Fujian" jedoch ein Flugdeck mit elektromagnetisch betriebenem Startkatapult. Ein solches findet sich ansonsten bisher ausschließlich auf der USS Gerald R. Ford (CVN-78) der US Navy.

Chinas neuer Flugzeugträger im Intensivtest - mit J-35, J-15T und KJ-600.
Chinesische Marine

Erster chinesischer Flugzeugträger mit Katapult-Deck

Für China ist der Trägerbetrieb mit Katapult generell technisches Neuland: Als Vertreter der sowjetischen "Admiral Kusnezow"-Klasse besitzen die beiden bislang im Einsatz stehenden Flugzeugträger stattdessen eine Sprungschanze am Bug als Starthilfe. Katapultsysteme haben jedoch den Vorteil, dass Kampfjets mit höherem Startgewicht abheben können – was übersetzt mehr Waffenlast und/oder mehr Treibstoff bedeutet. Für diese in China neuartige Trägerdeck-Variante ließen die Marineflieger unter anderem ihren bewährten, aus der russischen Suchoi Su-33 entwickelten Kampfjet J-15 zur J-15T optimieren. Die dafür maßgeblichste Neuerung ist das verstärkte und verlängerte Bugfahrwerk mit Einklinkmöglichkeit für den Katapultschuh.

Chinas neuer Flugzeugträger im Intensivtest - mit J-35, J-15T und KJ-600.
Chinesische Marine

Stealth-Jet J-35 mit Weltpremiere

Die vollständig neu entwickelte Shenyang J-35, Chinas zweiter Kampfjet der fünften Generation, wurde dagegen von Beginn an für den Katapultstart-Einsatz zugeschnitten – soll jedoch auch von den Skisprung-Decks der beiden älteren chinesischen Flugzeugträger operieren können. Da auf der USS Ford der US Navy bislang keine Stealth-Fighter, namentlich F-35C von Lockheed Martin, eingesetzt wurden, ist die chinesische J-35 weltweit das erste Kampfflugzeug mit Tarnkappe, das von einem elektromagnetisch betriebenen Katapult-Flugdeck abhob.

Chinas neuer Flugzeugträger im Intensivtest - mit J-35, J-15T und KJ-600.
Chinesische Marine

"Machtzuwachs" für die Seemacht China

Die chinesische Marine und einheimische Medien feierten die offiziellen Katapulttests mit der J-35 und den beiden anderen Flugzeugmustern auf der "Fujian" als wichtigen Meilenstein und bedeutenden "Machtzuwachs" für die Seestreitkräfte der Volksrepublik. Bis zur endgültigen Indienststellung des neuen Trägers wird es wohl nicht mehr lange dauern.