Deutschlands erster Militärtransporter A400M mit Laser-Raketenabwehr ist gelandet

Airbus liefert an die Luftwaffe
Deutschlands erste A400M mit Laser-Raketenabwehr

ArtikeldatumVeröffentlicht am 16.09.2025
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Der Selbstschutz der A400M-Transporter der Luftwaffe wird weiter verbessert. Zur Abwehr von infrarotgelenkten Flugkörpern erhalten 23 Maschinen ein so genanntes DIRCM-System (Directed Infrared Counter Measures). Die Ausrüstung stammt vom israelischen Unternehmen Elbit Systems. Sie besteht aus einer Wärmebildkamera mit hoher Bildrate und einem kleinen, hochdynamischen Spiegelrevolver. Die Kamera erfasst und verfolgt anfliegende Raketen, während die entsprechend gesteuerte Laserstrahl direkt in den Suchkopf strahlt und so die Zielerfassung verhindern soll. Abwehrvorrichtungen dieser Art kommen auch bei Verkehrs- und Geschäftsreiseflugzeugen zum Einsatz.

Am 11. September startete die erste mit dem System ausgestattete A400M von Sevilla aus in Richtung Heimat. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen 54+35 kehrte zum Lufttransportgeschwader 61 nach Wunstorf zurück. Im Frühsommer hatte die Maschine in Spanien die DIRCM-Ausstattung getestet.

Den Auftrag hatte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Anfang Juni an Airbus erteilt. Der Flugzeugbauer übernimmt den Einbau im Rahmen geplanter Wartungsarbeiten an den Standorten Manching, Getafe und Sevila. Die Maßnahmen soll bis 2032 abgeschlossen sein. Die Vereinbarung schließt auch die Ausbildung und Werkzeuge mit ein. Die entsprechend modifizierten Transporter will die Luftwaffe für taktische Einsätze einschließlich medizinischer Evakuierungsmissionen in Krisengebieten einsetzen.

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Selbstschutz-Ausstattung komplett

Das israelische DIRCM-System trägt den Namen J-MUSIC (Multi Spectral Infrared Countermeasure) und wird für die A400M in Deutschland von der Diehl Defence GmbH betreut. Die Einrüstung komplettiert das DASS-Selbstschutzsystem (Defensive Aids Sub-System) des Transporters, das in der ersten Stufe aus einem Warnsystem sowie Düppel- und Fackel-Täuschkörper besteht. Hier hatte die Bundeswehr 24 Rüstsätze bestellt. Das erste entsprechend ausgestattete Flugzeug landete am 16. Dezember in Wunstorf (54+07). Der zweite Schritt besteht nun aus der DIRCM-Abwehreinrichtung gegen Infrarot-Flugkörper. Auch die A330 MRTT der NATO verfügen über diese Selbstschutz-Ausstattung.