Sturm kommt unerwartet - und pustet Super Hornet ins Meer

Dieser Sturm kam unerwartet
Unwetter pustet Super Hornet vom Flugzeugträger

Zuletzt aktualisiert am 14.07.2022
Flugzeugträger Vinson und Truman im Dezember 2021
Foto: US Navy

Die "Truman Strike Group" ist um einen Kampfjet ärmer: Der Trägerverband der US Navy, der wegen des Ukraine-Konflikts seit Dezember 2021 im Mittelmeer operiert, beklagt den Verlust einer Boeing F/A-18 Super Hornet. Diese ging nicht etwa durch Feindeinwirkung, einen Pilotenfehler oder technischen Defekt verloren – sondern wegen eines plötzlich hereingebrochenen Gewitters, das die Crew des Trägers offenbar nicht früh genug hatte kommen sehen.

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"Periode intensiver Winde"

"Am 8. Juli 2022 wurde eine F/A-18 Super Hornet, die dem Flugzeugträgergeschwader (CVW) 1 an Bord der USS Harry S. Truman (CVN 75) zugewiesen war, aufgrund von unerwartet schwerem Wetter im Mittelmeer über Bord geweht" teilte der Pressedienst der Navy zwei Tage nach dem Vorfall mit. Der Jet sei zu diesem Zeitpunkt unbemannt gewesen, es habe sich auch niemand in der Nähe aufgehalten. Allerdings habe sich ein Matrose an Bord leichte Verletzungen zugezogen, als er während des Unwetters einer anderen Arbeit nachging.

Warum die Super Hornet nicht zuvor an Bord gesichert oder per Fahrstuhl unter Deck gebracht wurde, ist unklar. Die Soldatenzeitung "Stars and Stripes" schreibt von einer "unerwarteten kurzen Periode intensiver Winde und heftiger Regenfälle am Freitagmorgen", von der anscheinend auch die Besatzung des Flugzeugträgers überrascht wurde.

USS "Harry S. Truman" im Dezember 2021
US Navy

Bergung angedacht

Unterdessen prüft die Navy nach eigenen Angaben die Bergung des über Bord gewehten Kampfjets, bei dem es sich laut dem Portal Scramble um eine F/A-18E des Geschwaders VFA-211 "Flying Checkmates" handeln soll. Wo genau die USS Truman sich zum Zeitpunkt des Geschehens befand und wie tief das Mittelmeer an dieser Stelle ist, darüber gibt es bislang offiziell keine Informationen. Erst Anfang März hatten Spezialisten der US-Marine eine Lockheed Martin F-35C aus dem Südchinesischen Meer gefischt, die am 24. Januar bei einem Landeunfall über das Deck des Flugzeugträgers USS Carl Vinson gerutscht und in die See gestürzt war. Das Wrack des Stealth-Jets hatte sich gemäß Navy-Angaben in rund 3.780 Metern Tiefe befunden.