Mit rund 1000 gebauten Exemplaren war die Suchoi Su-25 während des Kalten Kriegs und kurz danach noch gut vertreten. Heute ist das Schlachtflugzeug jedoch seltener geworden. Aber im Gegensatz zu seinem US-Pendant, der Fairchild A-10 Thunderbolt II, wird es so schnell wohl noch nicht von der Bildfläche verschwinden. Nicht zuletzt im Ukraine-Krieg setzen beide Parteien weiterhin auf das Angriffsflugzeug. Die Ukraine verwendet sogar westliche Waffen an der Su-25. Auch in Russland hat die aktuelle Variante Su-25SM mehrere Modernisierungsprogramme erhalten.
Mit dem ursprünglichen Prototyp, der T-8-1, haben die heutigen Exemplare nicht mehr allzu viel gemeinsam. Im März 1969 gab die sowjetische Militärführung eine Ausschreibung für ein neues Flugzeug zur Luftnahunterstützung heraus. Daran beteiligten sich die Konstruktionsbüros Iljuschin, Jakowlew, Mikojan und Suchoi. Im Endeffekt sollte sich der Entwurf von Letzterem durchsetzen.

Am 22. Februar 1975 startete die T-8-1 zum Erstflug.
Triebwerksversagen vor erstem Start
Am 13. Januar 1975 schien in Shukowski bei Moskau alles für den Erstflug des Suchoi-Jets bereit. Bei vorausgegangenen Rollversuchen hatte Testpilot Waldimir Iljuschin zwar Rauch im Cockpit gerochen, aber aus Zeitmangel konnten die Ingenieure dem nicht auf den Grund gehen. Zur Sicherheit ließ Iljuschin vor dem Start die R-9-Triebwerke noch einmal länger mit vollem Schub laufen. Eine gute Idee, denn dabei löste sich eine Triebwerksschaufel und durchschlug das Gehäuse. Da der folgende Brand schnell gelöscht werden konnte, hielten sich die Schäden am Flugzeug in Grenzen – im Flug hätte das sicher anders ausgesehen. Später stellte sich heraus, dass die aufgrund des Weglassens des Nachbrenners neugestaltete, hintere Wellenhalterung Vibrationen auslöste.
Erfolgreicher Erstflug
Mit entsprechend modifizierten Triebwerken erfolgte am 21. Februar ein weiterer Rollversuch, der erfolgreich verlief. So konnte Iljuschin einen Tag später zum Premieren-Flug abheben. Bis zur Indienststellung des Musters im Juli 1981 waren jedoch noch zahlreiche Modifikationen notwendig. Auf der internationalen Luftfahrtmesse in Le Bourget 1989 zeigte die Sowjetunion dann erstmals ihren neuen Panzerknacker im Westen.
Fast die Hälfte noch im Dienst
Von den rund 1000 gebauten Exemplaren befinden sich laut einer Übersicht des Magazins Flight International noch 474 in Dienst. Der Großteil davon entfällt auf Russland, auch wenn die Stückzahl mit 175 angenommenen Einheiten weit weg von ehemaligen Höchstständen ist. Die Ukraine verfügt derzeit wohl über ungefähr 20 Frogfoots. Die meisten Su-25 finden sich heute in ehemaligen Sowjet-Republiken oder auf dem afrikanischen Kontinent. Allerdings ist vielerorts ungewiss, ob sich die Maschinen wirklich noch in flugfähigem Zustand befinden.
Stark in der ehemaligen UdSSR
Die aktuell größten Betreiber sind nach Russland Belarus (ca. 55 Stück) und Nordkorea (angeblich 38). In Europa hält ansonsten noch Bulgarien mit einer Handvoll Su-25 die Fahne hoch. Bei den ehemaligen Mitgliedern der UdSSR zählt die Frogfoot noch zum Inventar in Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan.

Der Irak soll noch über rund 30 Frogfoots verfügen, hier ein Doppelsitzer bei der Wartung im Jahr 2022.
Mini-Stückzahlen in Afrika
In Afrika verfügen noch einige Staaten über wenige Frogfoots, jeweils zwischen zwei und zwölf Maschinen: Äquatorial Guinea, Angola, die Demokratische Republik Kongo, Niger, Sudan und Tschad. Ansonsten findet sich das Muster noch im Irak und in Peru. Ob der Iran noch über einsatzfähige Jets verfügt, ist unklar. Doch wo auch immer sie fliegen, zumindest bei der Einsatzzeit dürften sie bald die amerikanische Konkurrenz überflügelt haben. Die A-10 soll nämlich spätestens 2028 vom Himmel verschwunden sein.