Der Tarnkappen-Kampfjet J-35A ist nicht der einzige neue China-Fighter, der sich vom 12. bis 17. November bei der Airshow China in Zhuhai erstmals im Licht der Öffentlichkeit sonnt. Vor Ort ist inzwischen auch ein Exemplar der Shenynag J-15T eingetroffen – einer für Trägerdecks mit Katapultsystem optimierten Variante der J-15, die wiederum ein Derivat des russischen Marinekampfjets Suchoi Su-33 darstellt.
Sowohl Su-33 als auch J-15 können allerdings nur von Flugzeugträgern mit Startrampe operieren, von denen die Chinesen derzeit zwei im Dienst haben – Liaoning und Shandong. Beide sind verwandt mit dem (seit Jahren funktionsunfähigen) russischen Träger "Admiral Kusnezow" und besitzen, wie dieser, sowjetische Wurzeln.
Flexibel nutzbar auf allen Trägern
Mit der neuen J-15T passt China die J-15 für einen Einsatz auf dem neu entwickelten Flugzeugträger Fujian an. Dieser besitzt erstmals ein Flugdeck mit elektromagnetisch betriebenem Katapult, ähnlich des weltgrößten Flugzeugträgers USS Ford aus den USA, der 2017 an die US Navy übergeben wurde. Katapultsysteme haben den Vorteil, dass Kampfjets mit höherem Startgewicht abheben können – was übersetzt mehr Waffenlast und/oder mehr Treibstoff bedeutet. Die J-15T soll allerdings im Zweifel auf allen drei Flugzeugträgern Chinas betrieben werden können.
Neue Avionik, Motoren aus China
Für die höheren Belastungen, die ein Katapultstart mit sich bringt, ist die J-15T mit einem verstärkten und zugleich verlängerten Bugfahrwerk ausgestattet, an dem zugleich die Montagestange für das Katapult ins Auge sticht. Außerdem fliegt die J-15T mit in China entwickelten WS-10-Triebwerken, wohingegen die J-15 standardmäßig russische Al-31F-Turbofans von NPO Saturn nutzt. Vermutlich kommt bei der J-15T auch überarbeitete Avionik sowie ein neues AESA-Radar zum Einsatz. Auf letzteres deutet zumindest die leicht veränderte Form des Radoms im Vergleich zur bisherigen J-15 hin.