Vor gut einem Monat hob die erste für die Luftwaffe bestimmte A350 in Toulouse zum Jungfernflug ab – damals noch völlig nackt, ohne Lackierung. Die hat der künftige Kanzler-Airbus mit der Werksnummer MSN 416 in den letzten Wochen in Finkenwerder erhalten, wo er am 2. März aus Toulouse kommend eintraf. Am Freitag startete der Zweistrahler nun erstmals in seinem neuen Farbkleid und flog zurück nach Tpulouse. Dort findet die weitere Flugerprobung statt, bevor die MSN 416 planmäßig im April abermals nach Hamburg fliegt, wo sie bei Lufthansa Technik ihre Kabineneinrichtung erhält. Außerdem soll die A350 ein System zur Raketenabwehr bekommen.
Ersatz für die A340
Insgesamt wird die Luftwaffe drei fabrikneue A350-900 erhalten, die die bislang für VIP-Langstreckenflüge eingesetzten A340-300 sukzessive ablösen sollen. Letztere waren in der jüngeren Vergangenheit immer wieder wegen Pannen und Flugausfällen in die Schlagzeilen geraten. Das hatte die Bundesregierung Mitte 2019 veranlasst, bei Airbus entsprechenden Ersatz zu ordern. Die werksneuen Maschinen stammen aus stornierten Bestellungen ziviler Kunden und sind deshalb zeitnah verfügbar. 2022 soll die Lieferung aller drei Flugzeuge abgeschlossen sein. Die erste Maschine, Testkennzeichen F-WZFF, wird bereits im Sommer bei der Luftwaffe erwartet.
Neues Flugzeug, gewohnte Lackierung
Was die Lackierung des neuen VIP-Flaggschiffs anbelangt, hat es keine Überraschungen gegeben: Der in Finkenwerder aufgesprühte Anstrich orientiert sich an der bisherigen Bemalung der A340 mit schwarz-rot-goldenem Zierstreifen am Rumpf und Deutschlandfahne am Heck. Hinter der vorderen Türe befindet sich eine Aussparung im Streifen. Dort soll später die Lufwaffen-Kennung platziert werden – vermutlich 10+03. Markantestes Merkmal ist die A350-typische "Zorro-Maske" um die Cockpitfenster. Über den Seitenfenstern prangt der Schriftzug "Bundesrepublik Deutschland", während am Seitenleitwerk deutlich kleiner der Schriftzug "Luftwaffe" steht. Das Design des Anstrichs, indem bis auf die grau lackierten A310 auch die anderen Flugzeuge der Flugbereitschaft unterwegs sind, geht zurück auf eine Initiative des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau.