Wladimir Putin geht seit Februar 2022 nicht mehr ganz so oft auf Auslandsreise. Mitte der vergangenen Woche aber flog der russische Präsident zu einem Kurzbesuch in den Nahen Osten – zunächst nach Abu Dhabi, später weiter nach Saudi-Arabien. Unterwegs war er dabei mit einer der vier Iljuschin Il-96-300PU, die von der Spezialflugabteilung der Fluglinie Rossija für den Präsidenten vorgehalten werden. Aufsehen erregte der Flug von Moskau-Wnukowo an den Golf vor allem auch deshalb, weil Putins VIP-Iljuschin den gesamten Flug über von vier – mit Raketen bewaffneten – Suchoi Su-35S der russischen Luftwaffe flankiert wurde. Die "Super Flanker" landeten gar zusammen mit der Präsidentenmaschine in Abu Dhabi.

Die Il-96-300PU mit Präsident Putin an Bord, aufgenommen am 6. Dezember aus dem Cockpit einer als Geleit mitfliegenden Su-35S.
F-14A und Su-35S
Auf dem Weg in die Vereinigten Arabischen Emirate durchquerte der russische Flugzeugtross, auf Flightradar24 sichtbar unter der Flugnummer RSD501, die Lufträume von Aserbaidschan und Iran. Dort kam es in der Luft zu einer besonderen Begegnung: Die Luftwaffe der Islamischen Republik schickte Putins Fünfer-Formation nach Überfliegen der iranischen Landesgrenze einen aviatischen Willkommensgruß in Gestalt einer Grumman F-14A Tomcat, die sich zeitweise zu der Il-96 und ihren vier Su-35S-Begleitjägern gesellte. Vom Boden aus aufgenommene Videosequenzen zeigen die seltene Gruppierung, angeführt von der präsidentiellen Il-96 (RA-96024), mit der iranischen Tomcat in gebührendem Abstand auf der Steuerbordseite.
Irans letzte Tomcats
Die F-14 Tomcat, berühmt geworden durch den Hollywood-Film Top Gun von 1986, fliegt heute nur noch im Iran. Die Perser waren in den 1970er-Jahren der erste und einzige Exportkunde für den Schwenkflügler, als die damalige Regierung von Schah Mohammad Reza Pahlavi in den USA 80 Exemplare bestellte. Als 1979 die Islamische Revolution ausbrach und den Schah stürzte, waren bereits 79 F-14A an den Iran geliefert – die letzte Maschine verblieb aufgrund der veränderten politischen Verhältnisse in den Staaten. Wie viele der Tomcats heute noch für den Iran fliegen, lässt sich kaum gesichert feststellen. Viel mehr als eine Handvoll dürften es aber nicht sein. Schenkt man jüngsten Verlautbarungen Glauben, könnten diese letzten persischen F-14 außerdem schon bald ersetzt werden – durch Suchoi Su-35S aus Russland.