Genau genommen ist die Premiere schon wieder ein paar Tage her: Schon am 24. August hob sich die nagelneue KC-130J mit der deutschen Flagge und der Bordnummer 5971 am Heck in Marietta (Georgia) erstmals in die Luft. Allerdings gab die Bundeswehr das Ereignis erst jetzt öffentlich bekannt. Derweil steckt das neue Flugzeug, dessen Taktisches Kennzeichen 55+05 es als fünfte für Deutschland gebaute Super Hercules ausweist, schon mitten in der Flugerprobung. Schon bald soll es außerdem seine spezifische Missionsausrüstung erhalten – und Anfang 2024 dann an die Luftwaffe übergeben werden.

Da geht's lang zum Jungfernflug: Am 24. August 2023 machte sich die fünfte für Deutschland gebaute Super Hercules in Marietta auf den Weg zu ihrem ersten Start.
Voll im Plan
Damit bleiben Hersteller Lockheed Martin und die Bundeswehr weiter im Zeitplan für die vor Jahren beschlossene Beschaffung von insgesamt sechs C-130J Super Hercules, die im taktischen Transport- und Tankereinsatz den deutlich größeren Airbus A400M nach unten ergänzen sollen. Drei Maschinen, allesamt in der Transporter-Auslegung C-130J-30 mit gestrecktem Rumpf, hat Lockheed Martin bereits ausgeliefert, die vierte ist im Zulauf. Dabei handelt es sich um den ersten Tanker KC-130J, der im Juni dieses Jahres erstmals flog. Im Laufe des kommenden Jahres soll die Sechserflotte dann mit dem dritten und letzten Tanker komplettiert werden.

Die bereits gelieferten deutschen C-130J werden gemeinsam mit Frankreich betrieben - und fliegen häufig mit gemischten Crews.
Deutsche "Hercs" in Frankreich
Unterdessen bewähren sich die drei bereits ausgelieferten deutschen Super Hercules seit geraumer Zeit im täglichen Einsatz. Ihr Zuhause haben sie allerdings nicht in Deutschland, sondern auf dem französischen Fliegerhorst Évreux in der Normandie. Dort werden sie, zusammen mit vier französischen C-130J, vom binationalen Geschwader Rhein/Rhîn betrieben. Ende April knackten die deutschen "Hercs" bereits die Marke von 1.000 Flugstunden.