Am 19. Februar flog eine B-52H gemeinsam mit drei FA-50 der philippinischen Luftstreitkräfte eine gemeinsame Mission über der südchinesischen See. Das Quartett patrouillierte dabei die ausschließliche Wirtschaftszone (Exclusive Economic Zone, EEZ), die den Philippinen laut internationalem Recht zusteht. In einem Radius von 370 Kilometern darf das Land die vorhandenen Ressourcen exklusiv nutzen. Allerdings erhebt China Ansprüche über weite Teile des betroffenen Gebiets, sodass es immer wieder zu Vorfällen in der Luft und auf See kommt.
USAF hält Füße still
Während die US Air Force im Gegensatz zu anderen Aktionen ihre Beteiligung nicht öffentlich machte, berichtete die philippinische Presse ausgiebig über den Einsatz. Wie heikel das Thema hier ist, zeigt auch die Tatsache, dass auf allen veröffentlichten Fotos und Videos – vermutlich aus Sicherheitsgründen – alle Nummern sorgfältig entfernt wurden. Die Antwort aus China ließ nicht lange auf sich warten: Die Armee warf nach dem Manöver den Philippinen vor, durch die Kooperation mit außenstehenden Ländern "Ärger in der südchinesischen See zu provozieren". Sie kündigten an, Einheiten der See- und Luftstreitkräfte in hoher Einsatzbereitschaft zu senden, um die Vorgänge in der Region genau zu überwachen.
Philippinen suchen neuen Jet
Die Philippinen haben China nur wenig entgegenzusetzen: Die in Südkorea entwickelte und gebaute Korea Aerospace Industries FA-50 ist derzeit der einzige Kampfjet des Landes. Zwölf Exemplare befinden sich im Inventar, die allerdings in Zukunft Gesellschaft von leistungsfähigeren Mustern erhalten sollen. Die vorgesehene Beschaffung von zwölf F-16 Block 70 leidet jedoch trotz US-Freigabe unter fehlenden finanziellen Mitteln. Zudem laufen gegenwärtig Gespräche mit Schweden über den Kauf der Saab Gripen. Die Unterstützung der US-Streitkräfte ist daher mehr als willkommen. Die am jüngsten Einsatz beteiligte B-52H gehört zum 5th Bomb Wing aus Minot in North Dakota. Derzeit sind vier Maschinen als Teil der Bomber Task Force auf der Andersen AFB auf Guam stationiert. Unterdessen war der Bomber auch auf der Singapore Airshow zu sehen. Erstmals auf einer Messe machten zwei B-52 aus Guam einen gemeinsamen Überflug.

Die Tests der F130-Triebwerke für die B-52J machen weiter Fortschritte.
B-52 fliegt bis 2060
Auf der Tinker AFB in Oklahoma laufen derweil die Vorbereitungen auf die Modifizierung der Stratofortress zum B-52J-Standard, einschließlich des Baus eines neuen Hangars für bis zu vier Maschinen. Hier erhalten dann die verbliebenen 76 Bomber unter anderem statt ihrer TF33-Triebwerke das F130 auf der Basis des in Deutschland entwickelten BR725 von Rolls-Royce. Die Tests des Antriebs sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Die USAF will bei der Umrüstung Gas geben, denn "die Uhr tickt" für die alten TF33-Antriebe von Pratt & Whitney, wie Oberstleutnant Tim Cleaver in einem Interview mit einem US-Portal sagte.
Flugtests ab 2028?
Laut dem Leiter des Triebwerksersatzprogramms liegt die Herausforderung in der Anordnung von zwei Aggregaten nebeneinander in einem Behälter. Hier muss sichergestellt sein, dass es im Betrieb zu keinen bösen Überraschungen kommt. Daher stehen unter anderem noch Seitenwindversuche auf dem Prüfstand an. Bis die B-52J in die Gänge kommt, dauert es jedoch noch einige Jahre. Die ersten zwei Exemplare will Boeing in San Antonio ab 2026 umrüsten. Die Flugversuche könnten dann frühesten 2028 beginnen.